Blackberry Creek Ranch - Alles im Leben hat einen Sinn - (Wir gönnen uns ne Pause)

  • Glückwunsch zu den Neuzugängen. Die sind alle richtig hübsch.

    Ich glaube, es ist eine traurige Wahrheit, dass wir unserem Affenzustand noch sehr nahe sind, und dass die Zivilisation nur eine sehr dünne Decke ist, die sehr schnell abblättert. ~ Fritz Bauer

  • Dankeschön ^^


    Aaylo Secura

    Ich hab auch echt lang überlegt, ob ich das mit Spike machen soll.

    Aber letztendlich kommt er überhaupt nicht mehr vor, wird wenn nur namentlich erwähnt, wie Gin und der Rest.

    Und bevor er untätig rumliegt, kann er in neuer Person wieder ein Teil der Ranch werden =)


    "I´m many things... most of them bad..."

    "We´re thieves, in a world that don´t want us no more..."
    Arthur Morgan


  • Einige von meinen Puppen haben ein Doppelleben. Also das ist die Alternative, wenn man niemanden radikal sterben lassen will. ^^


    Deine Geschichten sind immer super gut zu lesen. Sehr schön geschrieben und auch ohne Fotos toll. Vielen Dank. Macht wirklich Freude hier zu lesen.


    So viele neue Pferde. Glückwunsch dazu. Als Achal Tekkiner Fan mag ich natürlich den Jadakiss. Genial, dass Du sogar 2 hast.

  • Naja, was heißt sterben lassen. Wie gesagt, namentlich wird er noch erwähnt, aber er kommt eben bildlich nicht mehr in den Storys vor.

    Und somit brauche ich die Figur ja nicht mehr und Spike kann ein neuer Adrian werden XD


    Dankeschön für all eure lieben Worte, darum gehts heute mal weiter mit dem nächsten Teil:


    Weihnachten und Silvester im Schnelldurchlauf


    Am Nachmittag kommt Adrian auf den Hof und schaut sich um. Sein Fahrrad lehnt er an den kleinen Holzschuppen, der unweit vom Haus steht und wird dann von Sam entdeckt, der zweimal dumpf bellt, was die anderen Hunde aufschauen lässt.

    Aufmerksam beobachten sie Adrian, der nun mit etwas mulmigem Gefühl ein paar Schritte weiter geht, doch dann gehen die Hunde wieder zu den Dingen, die sie davor getan hatten, nur Sam geht auf dem Fremden zu und schaut ihn an.

    „Oh hello, how can I help you?“ (Oh hallo, wie kann ich Ihnen helfen?) fragt Arthur dann den Mann, der vor Sam steht und ein wenig hilfesuchend um sich blickt. So nimmt er Sam am Halsband und schiebt den alten Hund zur Seite, mit dem Alter wurde er etwas sturer, doch niemals bösartig.

    „And you can speak german to me, I understand that. But I probably won't learn to speak it anymore.“ (Und sie können deutsch mit mir reden, ich verstehe das. Aber ich werds wahrscheinlich nicht mehr sprechen lernen.) meint Arthur dann lachend, als Adrian nach den richtigen Worten sucht.

    „Ah, ich bin Adrian und wollte zum Kaffee vorbei kommen.“ stellt Adrian sich dann vor und Arthur nickt.

    „Arthur Morgan, nice to meet you.“ (Arthur Morgan und schön, dich kennen zu lernen.) meint Arthur dann lächelnd und winkt Adrian zu sich. „Iv has already told us that we're having visitors and is getting everything ready. Come along.“ (Iv hat schon erzählt, dass wir Besuch bekommen und bereitet alles vor. Komm mit.)

    Zusammen gehen sie dann rüber zum kleinen Ranchhaus, in dem es schon herrlich nach Kaffee und Kuchen duftet.

    „Sie hat doch jetzt keinen Kuchen gebacken…“ fragt Adrian Arthur, der den Kopf schüttelt.

    „Nein! Das war ich!“ hüpft Janosch dann aus der Küche und bleibt mit ausgebreiteten Armen vor den beiden Männern stehen.

    „Zusammen mit Lizzy.“ erzählt Janosch stolz und hüpft dann wieder in die Küche. Arthur und Adrian folgen ihm und Lizzy dreht sich gerade mit dem Kuchen um, den sie in den Händen hält.

    „Na das nenne ich ein perfektes Timing, dann los in die Stube.“ nickt sie lächlend und schnell haben es sich Iv, Adrian, Janosch, Arthur und Lizzy in der Stube gemütlich gemacht, naschen Kuchen, trinken Kaffee, Tee oder Kakao.

    Dabei erzählt Adrian von seiner Idee, eine Pferde gestützte Therapie auf die Beine zu stellen, damit einigen Menschen geholfen werden kann.

    Arthur findet die Idee sehr gut, auch Lizzy war davon angetan. Iv hat sich zurück gelehnt und schaut auf Arthur, der auf seinem Handy herum tippt, um Eric anzurufen.

    „Kann ich mir nachher den Hof anschauen?“ will Adrian dann wissen. „Klaro.“ kommt es von Janosch und schaut zu Adrian. „Ich kann dir alles zeigen und alle Pferde vorstellen.“

    „Na, das klingt nach einem Plan, schaffen wir das denn heute noch?“ will Adrian lachend wissen. „Sure…“ (Sicher.) nickt Janosch lachend und Arthur lacht auch. Immer öfter kam es vor, dass Janosch englische Worte statt deutsche benutzt, vor allem, wenn er viel mit Arthur unterwegs gewesen war.

    Während Arthur also Eric die Idee von Adrian erklärt und sie sich demnächst mal zusammen setzen wollen, ob das alles auch so funktionierte, wie sie sich das dachten, gehen Iv, Janosch und Adrian raus auf die Ranch, wo Janosch Adrian die Pferde, Katzen und Hund vorstellt.

    Adrian lauscht Janosch lächelnd, der begeistert von den Abenteuern erzählt, die er mit seinen Ponys schon erlebt hat, oder wie Arthur Navarro wieder gefunden hat, dass Eric sich dafür eingesetzt hat, dass Markus hier ist, obwohl er zum Kaffeekasper gehört (natürlich verbessert Iv ihren Sohn, dass es nicht Kaffeekasper, sondern Herr Kaffeeberger heißt, Janosch grinst aber nur bis über beide Ohren) und dass Arthur hier Pferden hilft, die Probleme mit Menschen haben.

    „Oh, Igor ist schon wieder unterm Zaun durch. Man, dabei hab ich ihm erklärt, er soll das nicht!“ beschwert Janosch sich dann und läuft los auf die Koppel, wo Igor aufschaut, noch ein Maul voll Gras nimmt und dann vor Janosch weg trabt.

    Adrian und Iv schauen Janosch hinterher.

    „Das ist wirklich idyllisch hier. Alle so herzlich und freundlich.“ stellt Adrian fest und Iv nickt lächlend und etwas stolz. „Ja, wir sind ein wilder Haufen, es ist nicht immer alles leicht, aber wir können uns auf uns verlassen.“ erzählt sie und Adrian stützt sich auf den Zaun vor sich.

    „Also, wenn das wirklich klappt mit meiner Idee, dann würde ich gern mit euch zusammen arbeiten. Es hat ja noch Zeit, erstmal muss ich meine Praxis hier fertig machen und etwas etablieren, bevor wir den nächsten Schritt gehen.“ meint er zu ihr und Iv nickt.

    „Ja und sei dir sicher, wenn es so weit ist, stehen Arthur und Eric da und erzählen dir, dass ja schon längst alles fertig ist.“ erzählt sie ihm lachend.

    „Die zwei sind echt Gold wert.“ atmet sie lächelnd aus.>> Schade, dass Lukas nie wirklich in die Gruppe gepasst hat<< denkt sie sich dann etwas traurig.

    „Ich sehe Wehmut in deinem Blick.“ stellt Adrian dann fest und Iv blinzelt etwas, schaut ihn dann an. „Quatsch. Wehmut ist es nicht. Es ist eher, der Gedanke, den Gedanken einer gewünschten Zukunft loszulassen… doch, es ist Wehmut.“ stellt sie dann aber lachend fest.

    „Willst du es erzählen?“ will Adrian dann wissen. „Wir können es als Schnupper Therapiestunde laufen lassen…“ lächelt er und schaut wieder zu den Pferden.

    „Ich weiß nicht.“ seufzt Iv, doch dann atmet sie tief ein. „Der Vater von Janosch, Lukas, ich habe gerade daran gedacht, dass er nie wirklich hier her gepasst hat und dass das schade ist. Es wäre schön gewesen, wenn es gepasst hätte, aber ich denke, er war hier nie wirklich zu Hause.“

    „Was lässt dich das denken?“ will Adrian dann wissen.

    „Ein Gefühl. Er musste immer pendeln zwischen Bremerhaven und hier, wollte, dass ich mit ihm gehe und das hier aufgebe. Oder weiter in die Mitte ziehe, aber das wollte und will ich nicht.

    Ich bin hier zu Hause, hab meinen Hof, kenne die Leute, hab hier mein Umfeld. Bremerhaven war immer schön, aber nicht zu Hause.“ erzählt sie ihm dann.

    „Und ihm ging es ähnlich, er hatte da sein zu Hause, sein Umfeld, seine Leute, seine Arbeit. Es wäre leichter gewesen, wenn ich den Hof noch nicht gehabt hätte.“

    Adrian nickt nachdenklich. „Verstehe, verstehe, aber ihr habt ja so noch guten Kontakt zueinander oder?“ will er dann wissen und Iv nickt. „Ja, natürlich etwas kühler als vorher, aber wir telefonieren regelmäßig, allein schon wegen Janosch, der ja jeden Abend bei seinem Vater anruft oder hier, wenn er dann in Bremerhaven ist.“ erzählt sie ihm und Adrian stützt sich am Zaun ab.

    „Generell verstehe ich, dass es natürlich für alle schöner wäre, wenn ihr zusammen sowas hier hättet, also eine intakte Familie und einen gemeinsamen Hof.

    Aber ich sehe auch, dass du eine starke Frau bist, mit Freunden, die dir unter die Arme greifen, wenn es nötig ist, ein sehr fröhliches Kind, welches eine wundervolle Kindheit hat, auch mit getrennten Elternteilen.“ erzählt er ihr und schaut sie an.

    „Er hat hier eine Familie und bei seinem Vater wahrscheinlich auch. Du solltest dir nicht so viele Sorgen machen, ich hab euch ein wenig beobachtet, Berufskrankheit bei mir, leider und mir ist nichts aufgefallen, was sich negativ auf Janosch auswirkt.“ erzählt er ihr und lächelt, als Janosch wieder zurück gelaufen kommt. „Ich hab ihm jetzt nochmal erzählt, dass er hier auf der Koppel bleiben soll, dafür bekommt er aber zwei Karotten heute Abend.“ erklärt Janosch gleich und klettert wieder durch den Zaun. „Na ich hoffe, er hört darauf.“ meint Iv leicht lachend und geht mit Adrian und Janosch weiter.


    Von diesem Tag an kam Adrian mehr oder weniger regelmäßig auf den Hof, tüftelte mit Arthur und Eric an seiner Idee für die Therapie und freudete sich selbst langsam mit den Pferden an, schließlich sollten Pferde später ja seine Kollegen werden.

    Da er sonst allein gewesen wäre, verbrachte er Weihnachten mit auf der Ranch, ebenso Silvester und beobachtete die kleine Gruppe, die sich hier zusammen gefunden hatte.

    Schon verrückt, wie das Schicksal manchmal so spielte, wie sich die Menschen fanden und dann sowas wie eine Familie bildeten, jeder für jeden, alle für einen.

    Und selbst er, der gerade völlig fremd für alle war, wurde herzlich in ihre Mitte aufgenommen.


    "I´m many things... most of them bad..."

    "We´re thieves, in a world that don´t want us no more..."
    Arthur Morgan


    Einmal editiert, zuletzt von Varulv ()

  • Bin jetzt endlich zum Lesen gekommen - eine sehr schöne Geschichte. Allerdings habe ich mit dem bunt gedruckten Text immer extreme Probleme beim Lesen. ;)

    Lese deine Stories aber trotzdem total gerne und bin schon gespannt, wie es weitergeht. :)

  • Schöne Fortsetzung

    Ich glaube, es ist eine traurige Wahrheit, dass wir unserem Affenzustand noch sehr nahe sind, und dass die Zivilisation nur eine sehr dünne Decke ist, die sehr schnell abblättert. ~ Fritz Bauer

  • Vielen Dank, ihr Lieben =D

    Ich freue mich wirklich über jeden Kommentar, den ich hier lese.


    Und ich möchte ehrlich zu euch sein, im Moment gefällt mir der Ton hier im Forum so gar nicht und irgendwie reicht es ja nicht, dass man halt, auch wenn man unbedingt was sagen will, einfach weiter scrollt.

    Ich sehe auch viele Dinge, die mir nicht gefallen, lese einiges, was mir nicht gefällt, aber ich schreib da dann einfach nichts zu. Ich muss nicht jedem erzählen, was mir passt oder auch nicht.

    Darum werd ich jetzt erstmal eine Pause einlegen (mir gehts mental eh nicht so Bombe, dann kommt hier dieses ewige Rumgezicke noch dazu, um das man einfach nicht herum kommt, egal, was man alles ignoriert, blockiert oder sperrt. Das kostet Kraft, Kraft, die ich eh nicht habe und gerade wirklich auf absoluter Sparflamme laufe).


    So kommt dann hier erstmal der letzte Teil meiner Story.

    Garfield Ich habe die Farbe jetzt etwas angepasst, ich hoffe, sie ist jetzt leichter für dich zu lesen =)



    Alles im Leben hat einen Sinn


    Etwas gestresst von den anderen Menschen um sie herum schiebt sich Lizzy durch den Einkaufsladen und schlängelt sich an denen vorbei, die für ein Pläuschchen in den sowieso schon recht engen Gängen stehen bleiben.

    Sie hat sich breitschlagen lassen, in die Stadt zu fahren und einkaufen zu gehen, einmal für die nächsten zwei Wochen alles, was nicht Obst oder Gemüse hieß.

    Eigentlich hätte Arthur mitgesollt, aber dieser war auf ganz wundersame Weise mit Navarro verschwunden.

    Manchmal wundert sie sich schon, wie schnell Arthur den Mustang satteln und dann lachend davon reiten konnte. Sie nahm es ihm aber nicht übel, sie wusste ja, wie gerne Arthur in die Stadt fuhr und mit einkaufen ging.


    Es ist schon fast vor Ladenschluss, als sie ihren großen Einkaufswagen durch die elektrische Schiebetür schiebt und aufatmet, als ihr die kühle Luft entgegen schlägt.

    Für kein Geld der Welt würde sie freiwillig in so einem Laden arbeiten, was war sie doch froh, auf der Ranch einen guten Job zu haben.

    Nachdem sie also ihre Einkäufe in den Wagen geräumt hatte und den Einkaufswagen wieder zurück bringt, fällt ihr ein Kinderwagen auf, der dort im Eingang zum großen Einkaufscenter steht.

    Stand der vorhin auch schon da?

    Grübelnd bringt sie ihren Wagen weg und wartet einen Moment, vielleicht hatte jemand den Kinderwagen da ja nur einmal kurz zwischengeparkt, um sich schnell die Hände zu waschen oder so.

    Doch niemand kam und niemand schien Notiz von diesem Kinderwagen zu nehmen.

    Vielleicht hatte ihn auch einfach jemand vergessen, ist mit dem Kind auf dem Arm raus gelaufen, weil die Zeit gedrückt hat.

    So entschließt Lizzy sich, rüber zu gehen und sich dem Kinderwagen anzunehmen, damit sie ihn in einen der Läden bringen konnte, um ihn sicher zu verwahren.

    Als sie den Griff vom Wagen berührt, sieht sie Bewegung im Kinderwagen und zuckt etwas zurück, zieht dann das Deckchen etwas weiter runter und blickt auf ein schlafendes Baby.

    Hatte hier wirklich jemand sein Kind vergessen?

    Vorsichtig nimmt sie den Kinderwagen mit und fährt mit diesem dann zu einem der Läden.

    „Hallo, ich habe vorne im Eingang einen Kinderwagen gefunden.“ meint sie dann zur Verkäuferin und schildert ihr die Lage, die dann sofort die Security alamiert, damit nach den Eltern des Kindes gesucht werden kann.

    Doch, egal wie lange ausgerufen wurde oder die Security suchten, niemand fand sich für das kleine Baby, somit wurde die Polizei verständigt.

    „Beim Jugendamt bekomm ich keinen mehr…“ meint die Polizistin und schaut auf ihren Kollegen.

    Lizzy hatte den Säugling mittlerweile auf dem Arm und versuchte das kleine Mädchen zu trösten, das etwas weinerlich quängelte.

    „Musst du sie wohl mit nach Hause nehmen…“ scherzt ihr Kollege etwas und geht ein Stück weg, damit er noch mal funken konnte.

    „Ich kann sie mitnehmen.“ bietet Lizzy sich dann an. „Ich kann Ihnen gerne meine Daten geben und Sie melden sich einfach, wenn das Jugendamt wieder erreichbar ist.“

    Die beiden Polizisten schauen sich an und nicken dann. „Gut, das können wir dann so machen, geben Sie mir mal ihren Personalausweis und Ihre Telefonnummer.“ entscheidet die Polizistin und nimmt alle Daten von Lizzy auf.


    „Ähm… ich hatte keinen Säugling auf den Einkaufszettel geschrieben…“ meint Eric verdutzt, als er Lizzy mit dem Baby ins Haus kommen sieht.

    „Hab ich gefunden, lange Geschichte, hilf mir aber erst, den Wagen auszuräumen.“ bittet Lizzy und so schnell war der Wagen noch nie leer und die Sachen weggeräumt.

    Zusammen sitzen alle in der Stube und lauschen der Geschichte von Lizzy, wie sie zu dem kleinen Mädchen kam und dass sie jetzt erstmal auf die Kleine aufpassen soll.

    Iv bietet gleich Hilfe an und sucht mit Lizzy zusammen die alten Babysachen von Janosch in den Kartons im Schlafzimmer.


    Am nächsten Tag trifft Eric auf einen sehr schweigsamen und nachdenklichen Arthur, der gedankenverloren am Paddock von Navarro steht und Löcher in die Luft starrt.

    Der Hengst steht bei Arthur und frisst sein Heu, schaut immer mal wieder zum Cowboy, doch dieser war in einer ganz anderen Welt.

    „Arthur, was ist los?“ will Eric dann wissen und Arthur zuckt vor Schreck zusammen, hat Eric ihn doch gerade aus seinen Gedanken gerissen. Auch Navarro zuckt zusammen, obwohl er Eric gesehen hatte.

    „Eric, I was really scared.“ (Eric, hab ich mich erschreckt.) gibt er zu und hält sich etwas die Brust, doch winkt er dann ab.

    „I'm worried.“ (Ich mach mir Sorgen.) fängt er dann an. „Worried about Lizzy when she has to give up the child.“ (Sorgen um Lizzy, wenn sie das Kind abgeben muss.) Eric nickt und lehnt sich auch an den Zaun. „Verstehe, sie kniet sich da ganz schön rein, was?“ fragt er dann nach und Arthur nickt seufzend.

    Er hardert etwas mit sich, doch Eric war sein bester Freund, fast sein Bruder, so atmet er erneut tief aus.

    „Lizzy and I wanted children. We tried once and she even got pregnant once, but she lost it after three weeks.“ (Lizzy und ich, wir wollten Kinder. Wir haben es auch mal versucht und einmal wurde sie sogar schwanger, aber sie hat es nach drei Wochen wieder verloren.) fängt Arthur dann an zu erzählen. „We went to the doctor to get it checked out and Lizzy can't carry a child to term because her body is doing everything it can to stop it from growing. She's never let on, but we've been together long enough now that I know how she's really feeling. And she wasn't well, Eric. I was really scared for her. And now the little girl is here, I can see her eyes shining, how she's falling more and more in love with this child and I know it's going to break her heart when they pick her up.“ (Wir waren beim Arzt, um es abklären zu lassen und Lizzy kann keine Kinder austragen, da ihr Körper alles dagegen tut, damit das Kind nicht wachsen kann. Sie hat sich nie was anmerken lassen, aber wir sind jetzt lange genug zusammen, sodass ich weiß, wie es ihr wirklich geht. Und es ging ihr nicht gut, Eric. Ich hatte wirklich Angst um sie. Und jetzt ist das kleine Mädchen da, ich sehe, wie ihre Augen strahlen, wie sie sich immer mehr in dieses Kind verliebt und ich weiß, dass es ihr das Herz brechen wird, wenn sie sie abholen.)

    Eric lauscht Arthur und seufzt dann auch, schaut auf Navarro, der die beiden Männer genau anschaut und sich dann erst an Eric und dann an Arthur schmust. Der Cowboy krault den Hengst und nimmt dann seinen Hut ab.

    „Ich hab keine Ahnung, was ich dir sagen soll, Arthur. Dafür gibt’s irgendwie keine Worte. Aber vielleicht könnt ihr ja ne Pflegefamilie werden.“ schlägt er dann vor, doch Arthur winkt ab. „It's not that easy either, very complicated and a lot of paperwork. It's not something that can be done quickly.“ (Das ist auch nicht so einfach, sehr kompliziert und viel Papierkram. Das ist nicht eben schnell gemacht.)

    „Stimmt, aber vielleicht kann man da was drehen.“ überlegt Eric. „And what if the mother comes and wants the child back? Then none of this will help us. You know what women who lose their hearts are like, there's nothing that can replace that.“ (Und was ist, wenn die Mutter kommt und das Kind wieder haben will? Dann bringt uns das alles nichts. Du weißt, wie die Frauen sind, die ihr Herz verlieren, da gibt es nichts, was das ersetzen kann.)

    „Auch wieder wahr… oh man jetzt verstehe ich, warum du hier so nachdenklich gestanden hast.“ stellt Eric fest und lehnt sich jetzt auch an den Zaun.

    „I had hoped Navarro would whisper something to me again, but he prefers to eat his hay...“ (Ich hatte gehofft, Navarro flüstert mir wieder was zu, aber der frisst lieber sein Heu…) beschwert er sich dann etwas bei seinem Pferd, welches nur schnaubt und mit dem Schweif die Fliegen vertreibt.


    Da Wochenende gewesen war, blieb das kleine Baby zwei Tage bei Arthur und Lizzy und auch wenn Arthur es nicht wollte, gewöhnte er sich doch sehr schnell an das Mädchen, welches oftmals strahlend und lachend in seinen Armen lag, wenn Lizzy gerade das Essen machte oder die Pferde raus brachte.

    Auch Iv und Janosch waren ganz angetan von dem Baby, für Janosch war gleich klar, dass das seine kleine Schwester war.


    Am Montagmorgen klopft es an der Tür und als Arthur öffnet, schwindet sein Lächeln ein wenig. Vor der Tür stehen zwei Menschen, ein Mann und eine Frau, ordentlich angezogen und der Mann schaut sehr griesgrämig, die Frau dagegen lächelt.

    „Guten Morgen, wir kommen wegen dem Säugling.“ erzählt sie lächelnd und Arthur nickt, schaut noch mal ins Haus und tritt dann raus, lehnt die Tür an.

    „Do you understand english?“ (Verstehen Sie englisch?) fragt er dann nach. Der Mann will sich aufbauen, doch die Frau nickt. „Ja, gibt es ein Problem?“ will sie wissen, wirkte etwas skeptisch, doch das versteht Arthur, war ja auch eine schon etwas seltsame Geste, die er da machte.

    „I... I wanted to tell you to please be very gentle, my wife has taken the little girl to her heart and will be very sad when you take her away again. You have to know... My wife can't get pregnant, she wants a child so much and... please just do me a favor and be nice to her...“ (Ich… ich wollte Ihnen sagen, dass Sie bitte sehr behutsam sein sollen, meine Frau hat das kleine Mädchen ins Herz geschlossen und wird sehr traurig sein, wenn Sie sie wieder mitnehmen. Sie müssen wissen… Meine Frau kann nicht schwanger werden, sie wünscht sich so sehr ein Kind und… bitte tun Sie mir einfach den Gefallen und seien Sie nett zu ihr…) bittet Arthur dann leise und die Frau vor ihm nickt verständnisvoll.

    Danach lässt Arthur die beiden rein und bringt sie in die Stube, wo Iv mit Lizzy und dem Baby auf der Couch sitzt und häkelt, wärend Lizzy dem Baby wieder den Strampler anzieht, da sie gerade die Windel gewechselt hatte.

    Janosch sitzt vor der Couch und hält dem Baby ein kleines Stofftier übers Gesicht, damit sie danach greifen konnte, was sie auch glucksend und freudig tut.

    „Lizzy, Iv, the youth welfare office is here.“ (Lizzy, Iv, das Jugendamt ist da.) kündigt Arthur die beiden Besucher an.


    Die Dame vom Jugendamt schaut auf die Szene vor sich und blickt dann einmal durch die Stube. Dann geht ihr Blick wieder zu Lizzy, die das Baby auf den Arm nimmt und dann aufsteht.


    Lizzy hätte es jetzt lieber kurz und schmerzlos gehabt, wie einen Pflaster, den man abreißt, doch die Dame vom Jugendamt setzt sich erstmal mit allen zusammen hin und erklärt die Lage.

    Dass die Mutter nicht gefunden wurde, aber anonym der Vorname und ein paar Sachen abgegeben wurden und sie bedankt sich dafür, dass Lizzy sich so gut um das Mädchen gekümmert hat.

    Nach einer guten Stunde verlassen der Mann, die Frau mit dem kleinen Baby das Ranchhaus und lassen eine Familie in betrener Stille zurück.


    Die nächsten Tage waren nicht so einfach für Lizzy, sie versuchte zwar, die fröhliche zu miemen, doch sie konnte Arthur nichts vormachen.

    Auch die anderen merkten, dass es ihr nicht gut ging, so versuchte Iv es abends immer so gemütlich wie nur möglich zu machen, wenn Arthur und Lizzy von der Arbeit rein kamen.


    An einem Abend sitzen alle zusammen am großen Esstisch, essen schweigend ihr Gulasch und jeder überlegt, wie er ein Gespräch anfangen konnte.

    Als das Telefon klingelt, springt Janosch auf, der eh schon fertig mit Essen war und läuft zum Telefon.

    „Hallo, hier ist Janosch… aha… mhm… ne… aber wir essen gerade… ach so, ich frag mal…“ hören die anderen dann das Telefonat mit an und jeder hat ein kleines Schmunzeln im Gesicht. Als Janosch durch dieTür kommt, versuchen alle wieder ernst zu gucken.

    „Tanje Lizzy, das ist für dich, ich hab denen gesagt, dass wir essen, aber die Tante am Telefon sagt, es ist wichtig…“ erzählt er und Lizzy steht verwundert auf. Sie geht zum Telefon und nimmt den Hörer, während Janosch sich wieder an seinen Platz setzt und Iv ihm durchs Haar streicht. „Wer war das denn?“ will Iv wissen. „Keine Ahnung, hab nicht so genau zugehört…“ zuckt er mit den Schultern und Iv zieht ihm sacht am Ohr. „Du Lausebengel…“ meint sie leicht lachend.

    So essen die anderen weiter, gespannt darauf, was Lizzy gleich zu berichten hatte. Vielleicht war es jemand, der sein Pferd hier untersuchen lassen wollte. Lizzy hatte sich nämlich zur Physio- und Osteotherapeutin für Pferde weiter gebildet, damit sie Arthur in der Arbeit mit seinen Berittpferden helfen konnte.

    Lizzy tritt durch die Tür, schließt sie hinter sich und schaut auf Arthur. Tänen laufen über ihre Wangen, sodass Arthur gleich aufspringt und zu ihr geht.

    „Honey, what's wrong, did something happen?“ (Schatz, was ist los, ist was passiert?) fragt er gleich nach und nimmt ihre Hände in seine.

    Sie schaut zu Arthur auf und lächelt dann. „Wir werden Pflegeeltern.“ meint sie dann leise zu ihm. „Wir bekommen die kleine Amelie zurück, sie darf zu uns kommen.

    „Realy?“ (Wirklich?) fragt Arthur etwas ungläubig nach, doch dann lächelt auch er und schließt Lizzy fest in seine Arme.

    „Na, man gut, dass es heute Gulasch gibt, besseres Essen gibt es nicht.“ nickt Janosch dann und nimmt sich doch noch mal was nach.

    Alle fangen an zu lachen, nur Janosch versteht nicht, warum sie auf einmal alle lachen und so fröhlich sind.

    Das findet er erst später heraus, als er mit Iv im Bett zusammen liegt und sie ihm noch mal erklärt, was genau beim Abendessen eigentlich passiert ist.

    „Cool, dann werde ich ja doch noch ein großer Bruder.“ stellt er freudig fest und schläft somit auch gleich viel besser ein.


    Am darauffolgenden Tag fährt die Frau von Jugendamt vor und Arhtur und Lizzy nehmen die kleine Amelie in Empfang.

    Zusammen gehen sie noch einmal alles durch, denn auch, wenn es jetzt recht schnell ging, müssen Arthur und Lizzy noch einige Dinge tun, damit sie ganz offiziell Pflegeeltern waren, jedoch hatte die Frau vom Jungendamt Mitleid mit Lizzy und sie könnte sich nichts schöneres vorstellen, als auf einem Hof mit Pferden und anderen Tieren groß zuwerden.


    "I´m many things... most of them bad..."

    "We´re thieves, in a world that don´t want us no more..."
    Arthur Morgan


  • Das war eine wunderschöne Geschichte, und wie ich finde passend für eine Pause. Ich hoffe die wird nicht zu Lange dauern. Und wünsche dir alles gute 😘🍀

    Ich habe ein Problem am Rechner, daher dauert es mit Bildern...


    Seiler&Speer Album für immer / - weust a mensch bist

  • Mir gefiel die Geschichte auch sehr gut, mit der plötzlichen Wendung am Ende auch wieder mit positivem Abschluß! Ich wünsche Dir eine schöne und erholsame Paus! Die mache ich ohnehin immer mal wieder, denn meist hab ich keine Zeit für das Forum und schon gar nicht für Gezicke und Gezanke und schlechtes Karma.

    Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert! Hannibal Smith, A-Team