A Magic Meadow - Geschichten aus der "Kleinen Welt"

  • Das ist eine Geschichte, die mit jeder Zeile fasziniert und ganz viel Spannung und Lust auf mehr macht....!
    Absolut genial geschrieben und total schön und sehr lebensecht fotografiert! :love: :love: :love: :love: :love: :love: :thumbup: :thumbup:

    Die ersten zwei Bilder finde ich ganz besonders schön! <3 <3 <3 <3 <3 <3 <3

    Ich liebe Modellpferde und schöne Modellpferdefotografie, deshalb bin ich hier ! <3





  • Spannende Geschichte mit tollen Bildern.

    Ich glaube, es ist eine traurige Wahrheit, dass wir unserem Affenzustand noch sehr nahe sind, und dass die Zivilisation nur eine sehr dünne Decke ist, die sehr schnell abblättert. ~ Fritz Bauer

  • Klasse und spannend geschrieben, die Geschichte <3 :thumbup:

    Lässt sich sehr gut lesen, und ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht.

    "Warum muss sie gerade jetzt aufhören," fragte ich mich, am Ende des zweiten Teils.

    Auch die Bilder sind klasse und passen ganz prima, erhöhen die Spannung.

    Genial, dass Du zwei Modelle für die Szenen nutzen kannst.


    Und ja, Modellpferde sind auch prima geeignet, die Fantasie zu beflügeln.

    Die Wunde des Ponies sieht unglaublich echt aus.


    Manches Mal gucke ich in Geschäften auch, ob sich etwas für die Modellwelt zweckentfremden lässt :)

  • Das ist ja spannend - hoffentlich hat Fee das Pony nicht verjagt. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Geschichte.


    War das Pony überhaupt eingefahren? Klingt nämlich nicht so.

    Solide eingefahren war er nicht, nein. War aber Jahre vorher schon 1-2x angespannt. || Mein Vater war Profi in kriminellen (in Sinn von oberdämlich) Sachen machen - zum Glück war der Kontakt vor ca. 25 Jahren bereits abgebrochen - ich halte nichts von ihm.




    Ancient Magic was für eine tolle Geschichte bisher! Echt witzig und spannend geschrieben! :love: Die Idee mit der Kirsche ist ja mal gelungen! :thumbup: Da wäre ich nie drauf gekommen...


    Bin auf die Fortsetzng gespannt!

    Andere um mich herum heiraten, kriegen Kinder, bauen eigene Häuser - und dann gibts da mich: ich bin hier und sammle Modellpferde:pfe1:

  • Da ist ja das geheimnisvolle schöne Pferdchen in Sonderfarbe. Ich bin neugierig auf sein Gesicht.

    Die Geschichte hast Du toll geschrieben. Tja, was macht man mitten im Wald ganz allein in so einer Situation. Auf jeden Fall schön, dass Du ääähm Zofia das Pony entdeckt hat.

  • Eine tolle Geschichte, ich freue mich auf mehr davon 👌

    Die Bilder sind sehr schön 🥰, die Verletzung wirkt sehr lebensecht .

    Ich habe ein Problem am Rechner, daher dauert es mit Bildern...


    Seiler&Speer Album für immer / - weust a mensch bist

  • Lieben Dank Dagmar, Tierliebende, Karo, Sagaland, Tyto Alba für Eure Kommentare.

    Ich freue mich, dass Euch meine erste Geschichte so gut unterhalten konnte!


    Dir auch einen Lieben Dank Runacht. Die Idee zwei unterschiedliche Modelle für einen Charakter zu verwenden, kam mir ganz spontan im letzten Moment in den Sinn, als ich zur zweiten Runde Fotos ausgerückt bin. Die Idee habe ich eigentlich von Garfield (ich hoffe ich erinnere mich grade richtig) hier. Sie hatte mal das gleiche gemacht, mit ihrem Rappen in der Geschichte ;) Das fand ich so genial.

    Ja, was Du sagst geht mir auch so: als zweites kommt immer mein "Modellpferdgeeignet-Check" wenn ich DInge anschaue oder einkaufe... :D

    Danke auch suE und Lora Deine Frage wird in Kürze beantwortet ,


    und ja, die Einmach-Kirsche sieht auf den Fotos noch viel "echter" aus als ich jemals erwarten konnte! :huh:

    An dieser Stelle einen großen Dank an meine Mutter-ohne ihren leckeren Kuchen mit Sauerkirschen drin wäre an dem Tag dieser Teil der Geschichte leider ausgefallen , da ich diese "blutige" Zutat, den Ketchup, Zuhause vergessen hatte. :D 8o


    Lindengrün Ja! Das ist es, das "geheime" Pony! <3 ;) Wenn man überlegt, dass diese ganze Geschichte jetzt nur geschrieben wurde um das Pony in meine "kleine Welt" einzubauen - bin ich echt froh, dass es nun endlich auch so weit war es auftauchten zu lassen,- wenn auch als "Dramaqueen"*puh* Sein Gesicht ist übrigens wunderhübsch, -aber noch kurz warten , bitte :saint:

    Die Auflösungen kommen alle im nächsten Teil -ein paar Fotos zu Details habe ich in der Woche noch nachgeholt...

    Ricola

    Danke Dir!

    Ja. Bei mir ist auch grade überraschend soviel anderes los,dassich hier mit meinen Kommentaren ob thread oder PN furchtbar hinterherhänge. So ist das manchmal ;)


    ich bin auf jeden Fall sehr dankbar über Deinen Erfahrungsbericht aus den frühen Zeiten :thumbup: , und WOW! sogar aus eigenem Leben. 8)

    Denn, als ich das so schrieb,wie das früher so war mit dem Mietwagen für den Gypsycaravan Urlaub in den 1980'ern dachte ich noch so- dass klingt total unglaubwürdig. 8o

    Das ist aus heutiger Sicht in so vielen Punkten einfach nur FALSCH ! ?( Andererseits hätte ich das damals trotzdem gerne gemacht-auch wenn ich grade mal Teenager war und niemand ausser mir Pferdeerfahrung in meiner Familie hatte (und ich meine nur von dem "gewöhnlichen Besuch " des Reitvereins zu Reitstuden und immerhin einem erfolgreich absolvierten Jugend-Reitabzeichen während der Ferien) Ich glaube, die einzige Vorgabe beim Anbieter in Irland war damals ebenfalls während der gebuchten Reisezeit mindestens alle zwei Tage vorgeschriebene Ziele /Höfe anzufahren , wo auch das Pferd professionell durchgecheckt wurde (falls ich mich richtig erinnere ) Immerhin! :evil: (Bei Problemen damals hatte man sogar nur Telefonzellen zur Hilfe um den Veranstalter anzurufen, keine Handys!)

    Das "Problem" bei deren Pferd,der befreundeten Familie, damals war aber ,dass es wohl irgendein "Problem" mit roten Postautos hatte. Wenn es eines vorbeifahren sah wollte es ein Wettrennen laufen und fing an zu galoppieren, was die Familie NICHT wollte und dann kaum verhindern konnte -so musste schliesslich das Pferd gewechselt werden :D

    Oh mann! Was Du da teilweise berichtest ist der krasse Wahnsinn-aber in negativer Weise.

    Das Pferd einfach nicht füttern (oder tränken?) Wie bescheuert muss man da wohl im Kopf sein! <X Wirklich: da fehlen mir die weiteren Worte . :cursing: Das es sowas überhaupt gibt!

    Einfach "parken" und das arme Pferd angeschirrt vor der Kutsche stehen lassen ist mindestens genauso pervers. (Wohl zuviele Westernfilme geguckt und sich dann danach für'n qualifizierten Pferde- Fachmann halten :cursing: )


    Ach, andererseits : wenn ich das so lese habe ich grade richtig Lust auf sowas. " Jura" klingt auch landschaftlich so total nach Natur-Urlaub! ^^

    Aber heutzutage geht es ja sogar in die Richtung , dass JEDER der Kutsche in der Öffentlichkeit fahren will einen Kutschenführerschein machen muss. (ist zwar nur in Niedersachsen für Gewerbetreibende Kutscher vorgeschrieben) Aber der Trend ist richtig, finde ich. Kutschefahren birgt schliesslich viele Risiken. Lächerlich ,dass es jeder so einfach machen kann, ohne Prüfungen vorher absolviert haben zu MÜSSEN.

    Also, ich glaube ich würde vorher einen machen wollen. SO leichtsinnig könnte ich heute nicht mehr damit umgehen wie ich mir das urspünglich gedacht habe. 8o

    Immerhin kann ich mich in meiner Modellwelt da austoben! 8) :thumbup:


    Also Danke nochmal Euch allen- Und : Teil 2, mit vielen Auflösungen ist nahe! ;)



    .

  • Tolle Geschichte und eine Wahnsinnsidee mit der Kirsche. Gebe zu, dass ich mich das nicht getraut hätte, aus Angst vor Verfärbungen...

    Und die Idee mit den beiden Schimmeln ist super umgesetzt. Das hatte ich mal mit den beiden Black Beautys gemacht, da hast du dich richtig erinnert. ;)

    Bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht, bis hierher sehr spannend und tolle Fotos :) :thumbup:

  • Die Kirsche sieht geradezu gruselig echt aus.


    Die Lage ist nicht einfach für Zofia, alleine mit den Tieren im Wald, und dann muß sie erste Hilfe leisten bei einem Pferd, das sie nicht kennt. Aber ums Verbluten muß Zofia sich keine Sorgen machen, dazu sieht das Blut an der Wunde schon zu geronnen aus. Hauptsache, kein Dreck kommt rein.

    Es ist gar nicht so einfach, sich an alle Einzelheiten aus dem Erste Hilfe Kurs zu erinnern, wenn man in einer Notlage steckt.

  • Garfield

    Danke! Dass die Kirsche ,oder auch der Ketchup abfärben könnte habe ich auch ein bisschen gefürchtet.Aber wer nicht wagt, der nicht.... ;) (dann hätte ich eben das Bein ausbessern müssen, das hätte ich mir zugetraut ) Ah! Es war also wirklich bei Dir in der Geschichte,damals. :thumbup: Also, dann funktioniert der Langzeitgedächtnisbereich doch noch ! :saint:

    Dagmar Ja. Extrem gruselig, fand ich die Kirsche,sobald die da am Brein klebte auch selber! Ich war mir beim durchsehen der Fotos nachher gar nicht mehr sicher, ob ich das jemandem so unvermutet zumuten kann- diesen Anblick :evil: Aber, dann hatte ich keine Lust nochmal neue Fotos zu machen. Also habe ich gedacht: Augen zu und durch und daumendrücken dass keiner "meiner Leser hier" umkippt :saint:


    Ich habe also die letzte Woche nochmal neue Props gebastelt , neue Fotos gemacht , da die Geschichte in meinem Kopf rasant immer mehr ausuferte 8o und nun werde ich weitererzählen...

    Ach so, und noch kurz, weil es mir selber aufgefallen ist, dass beide Mädchen in meiner Geschichte nicht nur rothaarig sind , sondern auch noch mit Z anfangen :D...

    Das hat sich so ergeben: Zofia ist, als meine erste selbstgebastelte Reiterpuppe, ungefähr schon 30 Jahre existent und wurde damals nach einer echten Person aus meinem damaligen Reitverein modelliert, die ungewöhnlich lang und dünn war aber total witzig und sympathisch, und dann nach der Fotografin "Zofia Raczkowska" benannt, deren wunderschönen Pferde-Postkarten und Fotobücher ich gesammelt und geliebt habe.


    Neulich habe ich der "alten" Zofia einen neuen Körper, neue Klamotten und neue Stiefel gebastelt, aber das Gesicht ist noch dasselbe. Leider hat das Gesicht damals auch Bekanntschaft mit einer meiner Ratten gemacht. Seitdem hat Zofia eine "gute" und eine "verunfallte" Seite. Das habe ich in der Fotogeschichte teilweise digital nachbearbeitet.


    "Zola" entstand spontan aus einer ungebauten Balkan-Trachtenpuppe , nachdem ich 2020 den GypsyCaravan gekauft hatteund einfach schnell eine "Bewohnerin" dafür brauchte. Zu der Zeit hatte ich grade keine Lust, ihre Haare Schicht für Schicht anzukleben und habe einfach ein Stück Mohairfell genommen, dass hier schon jahrelang in der Bastelkiste liegt und ihr das als schnelle "Perücke" auf den Kopf geklebt. Aus Gründen der Verfügbarkeit habe ich diese Mohairfellstücke damals nur in Fuchsrot gekauft (schwarz war nicht dabei) - vermutlich auch, weil meine eigene Haarfarbe jahrelang ebenfalls zwischen Tomatenrot,Fuchsrot und Mahagonirot wechselte. Der innere Erzähler oder mein Ego tendiert wohl eben zu irgendeiner Form von "Mini-ME" als Puppe für die Modellpferde. :saint: :P

    Zola wurde dann nach einem Buch benannt, was ich zu der Zeit ihrer Herstellung grade las.


    Und nun : Genug der Vorgeschichten und Backgroundstories ;)

    Es folgt- Die Fortsetzung im nächsten post! :

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    Das Zerteilen des Jerseystoffes ihres Unterhemdes ohne Schere, gestaltete sich viel schwieriger als Zofia sich das vorher vorgestellt hatte. Jeweils an den Seitennähten war Schluss mit dem reissen und sie musste wieder ihre Zähne zur Hilfe nehmen, wodurch Zeit verloren ging und ihr Adrenalinspiegel wieder ungesund anstieg, weil sie sich darüber aufregte.

    Dazu versuchte sie noch , gleichzeitig mit einem Auge das gescheckte Pony im Blick zu behalten, welches unangebunden mitten auf dem schmalen Pfad stand und immernoch sein verletztes Bein ein Stück über dem Boden angewinkelt hielt, den Kopf nun aber resigniert gesenkt hatte.

    Es schien doch sehr erschöpft durch den Blutverlust und die kurze anschließende Verfolgungsjagd zu sein.

    Seine momentane Körperspannung ließ Zofia hoffnungsvoll vermuten, dass es erstmal nicht weglaufen würde.

    Vermutlich war es auch froh, dass ein anderes Pferd in Sichtweite stand. Artus hatte, nachdem er erfolglos versucht hatte sich dem Pony zu nähern,-aber von seinen Zügeln mit denen er angebunden war, daran gehindert wurde, angefangen gelangweilt die Blätter des Buschwerks vor seiner Nase zu fressen.

    Zofia hatte beim Anbinden tatsächlich noch halbinstinktiv darauf geachtet , dass es nur eine Haselnuss, eine Weide und eine kleine Buche waren die er mit seinen Zähnen erreichen konnte und so ließ sie ihn gewähren.

    Solange er da stand und seine positive Ruhe ausstrahlte war er ihr damit grade eine große Hilfe in dieser Situation. Also, sollte er dahinten "nur machen"-wenn es ihm gefiel.

    Da waren Sachen, die würden ihr gleich mehr Kopfzerbrechen bereiten, soviel war sicher.

    Es zeigte sich, das ein normalgroßes Unterhemd nur zwei breite Streifen ergab. Den Teil mit den Armlöchern würde sie nur als Material zum abtupfen und wischen verwenden können.

    Die Idee mit dem BH als Polster kam ihr schliesslich dann wie ein Geistesblitz: Gepolsterter BH bedeutete ein tolles Polster für die Wunde: Also zog sie ihn auch noch aus. Unbehaglich sah sie sich kurz um, als sie so "obenrum blank" in der schönen grünen Natur herumstand. Aber es war immernoch niemand ausser den drei Tieren zu sehen... "Einerseits grade gut- andererseits leider schlecht" ,dachte Zofia während ihr Gehirn sich nun an dem nächsten Problem abzuarbeiten begann.

    Wie sollte sie denn nun Hilfe holen, konkret einen Tierarzt und einen Pferdehänger hierhin bekommen, OHNE HANDY! ?

    Da ihr mittlerweile so unbekleidet die Zähne klapperten, nahm sie ihr immernoch auf links gedreht liegendes Sweatshirt vom Boden auf, auf das sie zwischenzeitlich die frisch gerupften Hemdsteifen abgelegt hatte und versuchte -mit der einen Hand nun die Bandagenstreifen an einem Ende festhaltend , mit dem freien Arm und dem Kopf sich in ihr Shirt zu manöverieren. Als sie sich grade mit dem Kopf durch das Halsloch gezwängt hatte, stach ihr durch den Stoff etwas spitzes ins Gesicht.

    "AUah ! Was für eine dumme 💩 ist das denn nun schon wieder!!" fluchte sie los ... während sie ihr Shirt weiter runterzog, dass es wieder normal sass, so dass sie wenigstens für jeden weiteren "Zwischenfall" angezogen war

    und mit der freien Hand tastete sie dann nach dem spitzen Gegenstand, der sich kurz zuvor an ihrem Gesicht verhakt hatte.

    Es war...ein Kugelschreiber! Sie riss die Augen auf! Hatte sie doch tatsächlich ganz vergessen, dass sie ihn ganz früh am Morgen in die Känguruhtasche des Sweatshirts gesteckt hatte, da sie im Stall noch die Futtervorräte kontrolliert hatte um die fehlenden Sachen auf eine Liste einzutragen, die im Stall hing.

    EIN KUGELSCHREIBER! Das änderte Alles!

    Innerlich machte sie einen Freudensprung , doch ihr lautes ungehaltenes Fluchen davor hatte das Pony kurz wieder in einen Zustand von Wachsamkeit und Angespanntheit zurückversetzt.

    Es trug den Kopf nun hoch und blähte die Nüstern und prustete, während es in ihre Richtung die Ohren gespitzt hatte. So riss sie sich sofort zusammen-denn sie wollte auf keinen Fall ein zweites Mal heute diesem Pony hinterherjagen!


    "Ssshhh! Gutes Pony- Gaaanz feines Pony" fing sie daher wieder an leise auf das wuschelige Tierchen einzureden, während sie langsam in seine Richtung ging. Sie streichelte das Pony eine Weile bevor sie ganz behutsam vor ihm in die Hocke ging und die Wunde erstmal betrachtete.

    Es sah so ganz aus der Nähe genauso scheußlich aus , wie aus der Entfernung. Da waren Stücke Haut, die lose herunterhingen wie alte Tapete in einem Abbruchhaus und ein großer Ring aus schorfigem Blut zog sich um eine frischer wirkende, offene Stelle . Es steckte auch offenbar ein Stück Fremdkörper dort drinnen.

    "Na dann, wünscht mir Glück" murmelte sie in die Runde ihrer vierbeinigen Zuhörer und bewegte ganz langsam ihre eine Hand in Richtung der Wunde während sie mit der anderen die sauberen Stoffstreifen und den BH festhielt, in ihrem lächerlich anmutenden Versuch, diese nicht noch kurz vor dem Verwenden auf den "dreckigen" Boden treffen zu lassen. Alles hing nun von dem fremden Pony ab. Wenn es stillstehen würde, wäre dieser Teil in wenigen Augenblicken zu erledigen.- wenn nicht (...) Zofia wollte sich an dieser Stelle gar nicht ausmalen, was dann wäre. Sie konnte das ja Pony schlecht festhalten, während sie mit beiden Händen einen notdürftigen Verband anlegte. Es würde also alles davon abhängen was nun passierte:

    Aber, nach einem erschrockenen Zucken und ein paar tänzelnder Ausfallschritte blieb das Pony stehen, senkte den Kopf und stupste Zofia mit der Nase an. Die grinste kurz.

    "O.K. murmelte sie in Richtung der Augen des Ponies:

    "Freunde?- Ja? - Du musst stehenbleiben, bitte. Bitte bitte!! Ich werde das hier säubern und verbinden, wenn du mich lässt. O.K.? Dann nehme ich Dich mit und wir helfen dir, ja? " Die Ohren des Ponies spielten zum Klang dieser Stimme und tatsächlich gelang es Zofia daraufhin auch, sich mit beiden Händen an der Wunde zu schaffen zu machen, vom Pony dabei genauestens beobachtet: Sie wischte nach gründlichem Überlegen den Rand aussen sauber, um die wirkliche Größe der offenen Stelle besser sehen zu können und entschloss sich dann beherzt den harten Gegenstand, den sie mittlerweile als Holzstück identifiziert hatte, aus dem blutigen Fleisch zu ziehen. Die beinahe schon erwartete Blutfontäne blieb aus, es lief nur ein frischer großer Tropfen davon Richtung Boden. Das Pony zuckte, blieb aber wie hypnotisiert stehen und sie konnte kurz darauf die erste Schicht Stoff, dann den BH als Wundauflage , dann die zweite Schicht Stoff anbringen.

    Die BH-Träger, die sie vorher noch abgerissen hatte, knotete sie zum Schluss als Fixierung oben und unten um den Verband

    und das Pony stand immernoch still,

    solange bis sich die unfreiwillige Sanitäterin mühsam von ihren halbeingeschlafenen Beinen hochwuchtete. Durch diese plumpe akrobatische Leistung kam wieder neues Leben in das versteinert stehende Pony.

    Es schüttelte nun den Kopf und prustete ihr feucht ins Gesicht. "Na schönen Dank auch!" lachte Zofia, wischte sich den Schnodder von der Wange und beschloss jetzt ganz spontan dem Pony die dichte Mähne von seinen Augen weg und ordentlich in die Stirnmitte zu legen.


    Sie und das Pony blickten sich nun zum ersten Mal in die Augen . Zofia verschlug es den Atem:

    Das Pony hatte klare, hellblaue Augen! Damit hatte sie überhaupt nicht gerechnet! "WOW! DU bist ja toll" Wahnsinn" Wo kommst du bloss her?"


    Sie erschrak dann aber ganz fürchterlich, als ihr etwas pelziges, nasses, kaltes auf Kniehöhe in die herabhängende rechte Hand geschoben wurde.

    "Iiehhh! Fee!!! Du Untier" entfuhr es ihr noch, bevor sie ihren Kopf über ihre rechte Schulter gedreht hatte. Dort stand Fee, die Schnauze in Zofias Hand geschoben und wedelte begeistert mit dem gesamten halben Hinterleib und blickte sie verschwörerisch an.

    "Ach Fee, mein Schatz! DU wartest bestimmt auf deinen Einsatz als Superheld ,was?"

    Herrjeh. Für eine Minute war sie wirklich abgelenkt gewesen.

    Dieses seltsam gescheckte Pony mit seinem tiefen Blick aus den blauen Augen hatte sie für einen Moment vergessen lassen, dass sie sich immernoch in einer Notsituation befand und dass sie hier festsass, aber gleichzeitig Tierarzt und Pferdetransporter brauchen würden.

    Allerdings hatte sich die Situation nun dahingehend verändert dass -und sie musste bei dem Gedanken spontan loslachen- "dass Mac Gyver nun einen KUGELSCHREIBER im Pulli entdeckt hatte!" 8o

    " Fremdes Pony,- Fee ,- Artus -wir werden gerettet werden! Ich habe einenen neuen Plan!" rief Zofia beschwingt in die Runde, dann kramte sie den Kugelschreiber aus der Bauchtasche und suchte sich einen Rest des weißes Unterhemdes aus dem textilen Abfallhäufchen auf dem Boden. Sie nahm beides mit hinüber zu Artus, um auf seinem Sattel als harter Unterlage eine Nachricht auf den Stoff zu schreiben.


    Fee stand schon dicht hinter ihr und fing vor Aufregung an zu fiepen,wobei sie immernoch unermüdlich wedelte. "O.K". scherzte Zofia , "wie ich sehe, ist der Schwanzpropeller schon in Betrieb! " sie bückte sich zu Fees Halsband herunter und wickelte und knotete den weissen Streifen fest und sorgfältig daran.

    Dann begann sie auf Fee mit enthusiastischer Stimme einzureden " O.K: Fee! Wo ist Anne? "

    Das Spiel kannte die graue Hündin schon von der Farm. Anne und Zofia hatte es all ihren Hunden zum Spass beigebracht. War man mit irgendwas tagsüber draussen beschäftigt, bei dem man unvermittelt Hilfe brauchte, oder stand das Essen im Haus auf dem Tisch, schickte man einen Hund los- den anderen Zweibeiner zu suchen und zu bringen- anstatt dessen Namen laut über die halbe Farm zu brüllen oder den Weg selber zu gehen.

    So hatte jeder Hund auf Magic Meadow eine genau Idee, was es hieß, wenn man den Befehl "Wo ist ..."und den passenden Namen gab.

    Dass war nämlich auch zu Anfang die Idee von Zofia gewesen, nachdem sie bemerkt hatte, dass sie kein Handy dabeihatte. Allerdings wäre es mehr als kompliziert gewesen, wenn Anne zuhause nicht den Sinn und Zweck eines aufgeregt alleine nach Hause kommenden Hundes verstanden hätte, denn Zofia war sich nicht sicher, ob Fee dann mit Anne den Weg wieder zu ihr und den beiden Pferden zurückgelaufen wäre. Schliesslich war das echte Leben keine Lassie-Serienfolge.

    Aber das hier,-in neuer verbesserter Ausführung, musste einfach klappen!

    Die graue Hündin fing an, um sie herumzutanzen,sie wartete auf das entscheidene Wort für sie, damit das damit verbundene beliebte Spiel beginnen könne.

    Zofia griff nach Fees Halsband und blickte ihr bedeutungsvoll in die Augen: "Fee, das ist kein Spiel diesmal! Es ist wichtig, hörst du! Wichtig!"

    Fee erwiderte, einen Moment lang stillstehend, Zofias Blick mit durchdringender Klarheit. Sie hatte verstanden! Zofia legte daher all ihre Dringlichkeit nochmal in diesen letzten Satz:

    "Fee, wo ist Anne? ANNE! Lauf nachhause! Nach Hause! Lauf !!" und gab das Halsband frei. Fee drehte sich auf der Stelle um und sprintete los. Zofia sah ihr nach, bis diese am Ende des schmalen Weges nach links auf den breiteren Feldweg einbog und verschwand " Woher nimmt sie bloss die Energie?" Dieser Hund, vielmehr eine Seite seiner Vorfahren, war wirklich für lange Rennstrecken und Tagesjagdausflüge neben dem Pferd geboren worden.

    Sie selber merkte mit einem Mal, wie müde und durstig sie war. Kalt war ihr auch. Die Sonne senkte sich schon etwas.

    Sie dachte an ihren munteren Spruch vom Mittag: "Ich bin mal eben zwei Stunden weg. " Harhar. Na das war ja mal so richtig schiefgelaufen.

    Eigentlich hätte sie sich auch jetzt schön in eine weiche Graskuhle legen und ein Nickerchen machen können, sie war völlig fertig.


    Stattdessen quiekte hinter ihr ein Pony. Zofia fuhr herum, augenblicklich wieder in Alarmbereitschaft versetzt, mit dem Schlimmsten rechnend.

    Sie sah stattdessen das Scheckpony , direkt vor dem weißen Wallach an der Hecke stehen, und Artus, der sie mit langgemachtem Hals beschnupperte. Puh! Es hätte schlimmer kommen können, als das was das fremde Pony da grade anstellte - aber das hier war gut und sogar wichtig.

    Langsam ging sie auf beide zu. "Na , macht ihr Euch miteinander bekannt? Fein! Na dann: Wir werden jetzt eine kleine Gruppenreise unternehmen! Also, benehmt euch zivilisiert !" und schob beide wieder auseinander.

    Eine sprintende Fee würde eine halbe Stunde oder zwanzig Minuten zum Hof zurück brauchen wenn sie querfeldein lief.

    Egal wie lange der Hilfstrupp dann brauchen würde- Hier könnte der Hänger sowieso nicht hingelangen, also würde sie beide Pferde in Richtung Strasse bringen müssen.

    Da sie ausser zu warten nichts zu tun hatte, könnte sie auch JETZT damit anfangen.

    Nachdem sie das Pony sicherheitshalber noch ein Stück von Artus weggedrückt hatte, löste sie die Zügel des Wallachs aus der Hecke und stellte sich zwischen den beiden auf. Artus links , das Pony rechts. Sie griff nach dem Seil, welches dieses immernoch um den Hals trug und schritt los.

    Zu ihrer Überraschung folgte das Pony der Aufforderung brav. Völlig selbstverständlich lief es an ihrer Seite mit. Das war der Moment wo Zofia endgültig der ganze Sack mit Steinen vom Herzen fiel.

    Die Wunde verbunden, das Pony lief damit,- trotz derPause problemlos- und es war offenbar von irgendwem vorbildlich ausgebildet worden.

    "Die Geschichte nimmt anscheinend grade eine große Wendung Richtung Happy End", dachte sich die erschöpfte Zofia und lächelte dazu, während zehn müde Beine im Schneckentempo den Pfad Richtung Fahrweg entlangschlichen.


    Fortsetzung in Kürze-------------------------------

  • Es bleibt weiter spannend. Zofia bleibt aber cool und handelt geistesgegenwärtig. Fee ist ein kluger Hund und wird ihren "Lassie"-Auftrag sicher gut bewältigen.


    An einer Stelle klingt die Geschichte aber nicht ganz glaubwürdig:

    als ihr etwas pelziges, nasses, kaltes auf Kniehöhe in die herabhängende rechte Hand geschoben wurde.

    "Iiehhh! Fee!!! Du Untier" entfuhr es ihr noch, bevor sie ihren Kopf über ihre rechte Schulter gedreht hatte. Dort stand Fee, die Schnauze in Zofias Hand geschoben

    Das Gefühl ist einer Hundehalterin aber doch vertraut, wenn einem der eigene Hund die Nase in die Hand schiebt. Das wäre ja, als wenn man sich erschrecken würde, wenn das eigene Kind die Hand ergreift. :)

    Etwas anderes wäre es, wenn Fee Zofia eine tote Maus oder Ratte auf diese Art dargebracht hätte.

  • Danke Euch für Euer Feedback Lora und elkepferde <3

    An einer Stelle klingt die Geschichte aber nicht ganz glaubwürdig: ....

    ach, damit kann ich leben ^^ Ich habe ausdrücken wollen, dass Zofia in diesem Moment einfach die Welt um sie herum ganz vergessen hatte, beim Anblick dieser blauen Augen des Ponies. Immerhin ist sie erschöpft, nachdem das Adrenalin wieder runter ist -und natürlich ist man mit seinem Hund vertraut-aber es ist etwas anderes wenn Dein Hund dich an der Hand anstupst, oder dir wirklich ausdrücklich seine Schnauze in deine Hand reinzwängt (was unser Hund gemacht hat wenn er noch mehr , noch länger gekrault werden wollte. Also eine MEHR AUFMERKSAMKEIT einfordernde Geste die eher selten vorkommt)

    Zofia ist geistig also grade etwas abwesend. (Muss sie ihre Aufmerksamkeit ja auch die ganze Zeit auf drei Tiere verteilen und dazu die Rettung in die Wege bringen. )

    Habe ich ja auch geschrieben:

    Herrjeh. Für eine Minute war sie wirklich abgelenkt gewesen.

    Dieses seltsam gescheckte Pony mit seinem tiefen Blick aus den blauen Augen hatte sie für einen Moment vergessen lassen, dass sie sich immernoch in einer Notsituation befand und (...)

    da erschrickt man bei sowas aber schon, fand ich. ;)

  • Sehr schön geschrieben 👌 und spannend. Die Idee mit dem Hund finde ich klasse 👍

    Ich habe ein Problem am Rechner, daher dauert es mit Bildern...


    Seiler&Speer Album für immer / - weust a mensch bist

  • Ich habe gerade dies hier gefunden:


    Sisi und der Reitsport vor 150 Jahren - Hauptsache elegant! - Bürgerleben
    Sisi war eine passionierte Reiterin - Petra Herzberg erzählt aber nicht nur von Sisis Reitkünsten, sondern auch, wie sich das Reiten im Damensattel entwickelte.
    www.buergerleben.com


    Sehr ausführlich, mit viel historischem Bildmaterial über Sisi speziell und das Reiten im Damensattel im allgemeinen. Tolles Quellenmaterial!

    Wahrscheinlich bist du schon darauf gesto0en, aber falls nicht, wollte ich dich unbedingt darauf hinweisen!

  • Dagmar Ja genau. Davon habe ich alle Bilder gespeichert! ^^ Da hatten wir letztes Jahr ja ausführlich drüber "geredet" bzw uns im Forum ausgetauscht , mit Rich und Sagaland und Stall Kindelsberg damals, glaube ich. Da hat jemand diesen link vorgeschlagen gehabt und ich hatte ihn gespeichert und das an dritter Stelle gezeigte Gemälde hat mich dann zu meinem "Projekt" inspiriert.

    Aber danke, dass Du da sofort an mich gedacht hast. ki;9

    Ich bin grade wieder an dem Punkt, wo ich gerne acht Arme hätte 🐙 , die ich alle mit Projekten beschäftigen kann! 8o Meine Wohnung hat grade zusätzlich beschlossen dass sie etwas Aufmerksamkeit will, so werde ich seit Wochen durch nervige Reparaturen in Atem gehalten . :rolleyes: