Laurea (RPG) - Let the game begin

  • Scar


    "Vielleicht, vielleicht auch nicht." Sie ging mir schon jetzt auf den Geist. "Es stimmt, wir müssen "zusammenarbeiten". Wohl oder übel", knurrte ich. "Das heißt aber nicht, dass wir mehr als nötig kommunizieren müssen." Ich wusste, was ich tat und ihre "Meldungen" interessierten mich allenfalls für den Moment herzlich wenig. Ich hörte sie atmen, also würde ich schon wissen, wenn sie tot umfallen sollte. Und damit ich auf ihre Meinung etwas gab, brauchte es schon mehr. Ich hörte selten auf andere und wenn doch, dann mussten sie sich das schwerlichst verdienen.

  • Ranya
    "Sicherlich." Auf seine nächste Äußerung ging ich nicht ein. Was für ein Sturkopf. Ich hatte lediglich ein paar Anmerkungen gemacht. Nun gut, sollte er tun, was er wollte. Leise schnalzte ich mit der Zunge und ließ die Stute in einen lockeren Trab fallen. Der Weg war offensichtlich und so sollte klar sein, wo der Fremde hinmusste. Ein wenig Trab würden wir uns schon leisten dürfen. Er war immerhin der gewesen, der kein Pferd wollte, nicht ich.

    "Arguing that you don't care about privacy because you have nothing to hide, is no different than saying you don't care about free speech because you have nothing to say."
    -Edward Snowden

  • Scar


    Ich war genervt und deshalb nicht wirklich unglücklich, als sie das Pferd ein wenig an Tempo zulegen ließ. Wer schmollte jetzt?
    Ich hätte natürlich auch laufen können, um mitzuhalten, aber es war zum einen nicht nötig und zum anderen würde ich mich bestimmt nicht um ihre Gesellschaft bemühen. Ich wusste, wo ich hinmusste. Und da sie ja so furchtbar gewissenhaft gegenüber ihrem Vorgesetzten war, würde sie früher oder später ohnehin zurückkommen. Im Prinzip konnte ich froh sein und in aller Ruhe die Einsamkeit genießen. "Viel Spaß", murmelte ich also bloß, als sie vorbeitrabte.

  • Ranya
    Die Stute schlug sich gut und ein weiteres Mal war ich froh, sie bekommen zu haben. Ein bisschen Trab erlaubte ich ihr noch, dann parierte ich sie durch und ließ den Zügel lang, sodass sie sich strecken konnte, während wir auf unseren Begleiter warteten. Ans Warten würden wir uns gewöhnen müssen und das machte die Sache nicht unbedingt besser. Wie sollten wir so irgendetwas erreichen?

    "Arguing that you don't care about privacy because you have nothing to hide, is no different than saying you don't care about free speech because you have nothing to say."
    -Edward Snowden

  • Scar


    Schließlich fiel ich in ein lockeres Lauftempo. Es war schließlich nicht so, dass ich keine Strecke schaffen wollte. Ganz im Gegenteil. In einiger Entfernung konnte ich das Pferd noch sehen. Offenbar hatten sie sich bereits zum Warten entschieden. Es war an der Zeit, ihr zu demonstrieren, dass ein Pferd keine Grundvoraussetzung für ein schnelles Vorankommen darstellte. Dann würde sie hoffentlich endlich Ruhe geben. Im Grunde konnte ich mich sogar glücklich schätzen, dass sie pferdige Unterstützung hatte, denn andernfalls wäre es wohl mit dem Warten an mir gewesen. "Los!", forderte ich sie auf, als ich bei ihnen ankam und hielt gar nicht erst an. "Ich komme klar." Das Pferd würde schließlich mithalten können.

  • Ranya
    Er glaubte wohl, irgendetwas beweisen zu müssen. Eigentlich ziemlich traurig. Aber da er sich wohl für etwas Besseres hielt, brauchte er das wohl für sein Ego. Er wollte wohl vor allem sich etwas beweisen. Leicht tippte ich das Pferd an, das in der Folge in einen leichten Trab fiel. Im Gegensatz zu ihm würden wir das länger durchgalten, trotz der Rüstungsteile, die ich heute wieder angelegt hatte.
    Während ich also das Tier mühellos aufholen ließ, überlegte ich, wie ich den Fremden ab jetzt nennen konnte. Irgendeinen Namen musste ich ihn wohl verpassen und sei es nur, um auf Fragen eine Antwort parat zu haben und nicht verdächtig zu wirken. Hmmm...

    "Arguing that you don't care about privacy because you have nothing to hide, is no different than saying you don't care about free speech because you have nothing to say."
    -Edward Snowden

  • Scar


    Ich hörte anhand ihres Atems, dass sie sich offenbar amüsierte. Angesichts mangelnder weiterer Objekte, die der Belustigung hätten dienen können, musste ich wohl der Grund sein. Aber sollte sie doch. Es war ja nicht so, dass ich auch bei meinen sonstigen Aufträgen die ganze Zeit im gemütlichen Wandertempo zurücklegte. Ich hatte immerhin ein Ziel.
    Sie würde sich jedenfalls noch wundern, denn offenbar glaubte sie nicht, dass ich das Tempo lange durchhalten könnte. Ich nahm es ihr nicht übel, mich hatten schon so viele andere vor ihr unterschätzt. Und letzten Endes waren sie alle etwas Besserem belehrt worden. Ich trabte also locker neben dem Pferd her (eigentlich hätten wir dafür eine gute Stilnote kassieren müssen), während am Horizont schließlich der Waldrand auftauchte und sich dunkel vom getreidegelb der Felder abhob.

  • Ranya
    Stillschweigend beobachtete ich den Fremden, während meine Stute mühelos weiter durch die Landschaft trabte. Das war kein Wunder, ich war alles andere als besonders schwer. Zu meiner Verwunderung schien der schlechtgelaunte Mann ebenfalls noch keine Mühe damit zu haben, das Tempo zu halten. Nun, das würde noch kommen. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass das so besonders angenehm war. Vielleicht konnte er sich schlichtweg kein Pferd leisten.

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    -Edward Snowden

  • Scar


    Ich spürte, dass sie mich beobachtete. Himmel, sollte das jetzt etwa die ganze Zeit so weitergehen? Ich seufzte innerlich.
    Schließlich deutete ich in Richtung Wald. Dabei sah ich weiterhin stur nach vorne, auch, als ich etwas sagte.
    "Ich hoffe für dich, dass du auf Moosbetten und steinerne Kopfkissen stehst... Ansonsten hast du wohl Pech gehabt." Ich für meinen Teil freute mich richtiggehend auf die Nacht in der freien Natur. Aber vorher hatten wir noch Strecke zu machen. Auf der Karte war ein stillgelegter Steinbruch eingezeichnet gewesen, den ich bis zur Nacht erreichen wollte. Er markierte in etwa etwas mehr als ein Drittel des Weges. Die felsige Gegend versprach zudem, einen halbwegs windgeschützten Schlafplatz zu finden.

  • Ranya
    Ich zuckte mit den Schultern. Als Soldatin war man einiges gewohnt und ich war sicherlich nicht besonders zimperlich, was meinen Schlafplatz anging. Zudem hatte ich bei meiner Ausrüstung nicht umsonst eine Decke dabei. Um mich machte ich mir kaum Sorgen. Eher um den Fremden, der offenbar seine Grenzen nicht kannte. Wenn er zu mir unfreundlich war, war das eine Sache, aber wenn er zu anderen unfreundlich wurde, konnte er uns damit Probleme einhandeln. Bei Gelegenheit würde ich ihm wohl klar machen müssen, dass er mir das Reden überlassen sollte.
    Die Nacht hingegen versprach keine solchen Probleme, weshalb ich es auf sich beruhen lassen würde. Vorerst. Zumindest da schien es erstmal keine Probleme zu geben. Aber ich hatte bereits genug Erfahrung gesammelt, um sagen zu können, dass das sicherlich nicht lange so bleiben würde.

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    -Edward Snowden

  • Scar


    Beinahe mechanisch lief ich weiter, immer neben dem Pferd her. In Gedanken konzentrierte ich mich auf etwas völlig anderes, ging noch einmal die Personenbeschreibung durch und erinnerte mich an jedes Detail der Karte. Ich war lieber auf mögliche Überraschungen vorbereitet, mein einziges Ziel war, den Auftrag schnell und präzise auszuführen. Wozu ich dafür die Anwesenheit der Frau ertragen musste, war mir in der tat ein Rätsel, aber vielleicht würde sie sich ja wider erwarten doch noch als nützlich erweisen. Bei irgendwas. Und sei es nur, weil sie unsere Jagdbeute offenbar kannte. Solange es dem Auftrag diente und ich mein Geld am Ende erhielt, sollte es mir recht sein. Was nicht hieß, dass ich nicht lieber alleine wäre. Ich nannte mich nicht ohne Grund einen Einzelgänger.

  • Ranya
    Meine Stute trottete brav weiter durch die Landschaft, während ich fieberhaft überlegte, was für eine Gefahr Jon drohen könnte. Er hatte nicht geklungen, als wäre das nur irgendeine harmlose Aktion... Steckte er etwa mit Rebellen unter einer Decke? Spätestens jetzt steckte ich ebenfalls im Dilemma, allerdings war meine Loyalität klar. Sie galt Jon, nicht dem König. Der König hatte mir immerhin nicht das Leben gerettet, Jon schon. Doch nicht nur ich war nun in diese zwielichtige Aktion involviert, der Fremde ebenfalls. Ob er sich dessen bewusst war, konnte ich nicht sagen, allerdings musste er damit rechnen, dass etliche Schwierigkeiten auf ihn zukamen. Auf uns beide.

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    -Edward Snowden

  • Scar


    Schließlich tauchten wir in die Schatten der Bäume. Sie standen dicht, es drang kaum Licht bis auf den Boden vor. Der Untergrund war relativ weich. Noch ein Grund, weshalb ich in felsigere Gebiete vordringen wollte, denn abseits zwischen den Bäumen drohte teils der Morast. Ich hatte bereits meine Bekanntschaft mit dem zähen Schlamm gemacht, der einen kaum mehr freigab, steckte man erst einmal darin fest. Auf Erlebnisse dieser Art konnte ich getrost verzichten.
    Anfangs führte uns unser Weg vor allem durch Laubwald, aber je weiter wir in den Wald vordrangen, desto mehr nahm der Nadelbaumbestand zu. Schließlich waren wir beinahe ausschließlich von dunklen Tannen und Kiefern umgeben, aber mich störten die damit einhergehenden dunkleren Lichtverhältnisse nicht. Mir wurde bewusst, dass wir vermutlich früher zur Nachtruhe kommen müssten als ich es normalerweise gewohnt war... Ich schlug mich auch des nachts noch zielsicher durchs Unterholz, aber für einen Menschen mit halbwegs normal ausgeprägten Sinnen, würde sich das wohl sehr viel schwieriger gestalten. Ob auf steinigem oder morastigem Gebiet. Na toll. Aber wir kamen gut voran, somit würden wir den Steinbruch schon rechtzeitig erreichen. Stattdessen würden wir einfach eine Pause zwischendurch streichen.

  • Ranya
    Wir erreichten einen Nadelwald und aufgrund tiefhängender Äste, aber auch wegen der Beschaffenheit des Bodens, blieb mir nichts Anderes über, als abzusteigen. Die Stute schien erleichtert, vor allem, als ich die Steigbügel versorgte und den Sattelgurt wie auch etliche Riemen an der Trense lockerte. Nun brauchte ich sie nicht allzu stark angezogen, im Sinne des Tieres waren sie gelockert eher von Nutzen. Mit dem Pferd an dem Zügel bahnte ich mir den Weg durch den Wald, wobei ich möglichst festen Untergrund suchte, um dem Pferd das Gehen zu erleichtern, wo es doch noch meine Ausrüstung trug.

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    -Edward Snowden

  • Scar


    Ich hörte schließlich, wie Ranya vom Rücken des Pferdes rutschte und sich kurz darauf ihre eigenen Schritte zu denen des Teires gesellten. Seufzend verlangsamte ich das Tempo. Aber auch ich konnte mir wohl eine kleine Gehpause genehmigen. So kreuz und quer wie sie das Tier führte, wohl um den weichen Stellen auszuweichen, brauchte von nun an wohl ohnehin alles etwas länger.
    Ich verkniff mir eine Bemerkung, aber in der Tat war es jetzt das Pferd, dass uns aufhielt. Aber es war nicht mehr weit bis zu meinem vorläufigen Ziel, von daher konnte ich mich damit abfinden.

  • Ranya
    Auch der Griesgram wurde langsamer, was mich allerdings wenig interessierte. Unbeirrt folgte ich ihm weiter, während ich allerdings stets ein Auge auf die Stute hatte, die sich bemühte, so schnell wie möglich voran zu kommen. Ein Lächeln huschte mir übers Gesicht. Meine Hand wanderte an ihren Hals, wo ich sie sanft streichelte. Ein braves Tier. Leise schnaubte sie.

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    -Edward Snowden

  • Scar


    Ich lief zügig weiter und bahnte mir zielstrebig den Weg durch den dichten Wald. Das unüberhörbare Getrappel ließ mich mir sicher sein, dass die Frau und ihr Pferd stets an meinen Fersen hefteten, dazu brauchte ich mich nicht umzudrehen. Kaum dass es erst einmal dämmerte, senkte sich rasch Dunkelheit über den Wald, die Lichtverhältnisse nahmen stetig ab. Mich störte es nicht im geringsten, tatsächlich hatte ich den nächtlichen Wald mit seinen bizarren Schatten und Geäst wirklich vermisst.
    Unbeirrt behielt ich die Richtung bei und steuerte zielsicher auf den Steinbruch zu.
    Schließlich tat sich vor uns eine Schneise au, die uns direkt an den Abgrund führte. Wir hatten unser vorläufiges Ziel erreicht. Allerdings noch nicht ganz, denn an dieser Stelle ging es recht steil hinab. Hier war es definitiv zu zugig, ein wenig tiefer gelegen, oberhalb des großen Steinfeldes würden wir schon ein geeignetes Plätzchen finden. Ich wandte den Kopf, während ich auf Ranya und ihr tierisches Transportmittel wartete. Ich nickte knapp über die Schulter. "Wir müssen ein Stück außen rum. Oder kann dein Vieh fliegen?" Da es sich ohnehin um eine rhetorische Frage handelte, wartete ich eine Antwort gar nicht erst ab, sondern setzte mich wieder in Bewegung. Wir wollten schließlich nicht, dass die Dame sich ihren Schlafplatz im Finsteren suchen musste und sich dabei womöglich noch das Genick oder zumindest alle übrigen Knochen brach. So etwas würde mir natürlich nie in den Sinn kommen.

  • Ranya
    Die einbrechende Dunkelheit störte mich kaum, mein Pferd sicherlich ebenso wenig, doch wir folgten dennoch vorsichtig dem Fremden. Seine dämliche Frage quittierte ich mit einem Augenrollen. Offenbar musste ich ihm erst einmal seinen Kopf retten, damit er einsah, dass ich sehr wohl etwas draufhatte und dieses Pferd ebenso. Schien nicht so, als würde er uns gerade allzu viel Respekt entgegenbringen...

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    -Edward Snowden

  • Scar


    Schließlich erspähte ich eine Stelle, an dem der Hang ein wenig sanfter abfiel. Dennoch fiel mir sofort das etliche lose Geröll ins Auge. "Pass auf", wies ich sie deshalb an, ehe ich voran marschierte. "Wenn du abstürzt, dann war's das. Ich riskiere bestimmt nicht mein Leben, um dich von irgendwo da unten aufzulesen. Außerdem haben wir keine zeit für Wehwehchen." Wie immer recht schroff, aber so war ich halt. Trittsicher suchte ich mir meinen Weg hinab auf die Zwischenebene, schlitterte die letzten Meter auf losen Steinen und Steinstaub hinab, der in der Dunkelheit einen beinahe geisterhaften Nebel in der Luft hinterließ. Ich klopfte mir beiläufig die lederne Weste ab und rückte meinen Brustgurt zurecht, ehe ich weiterging. Dort standen zwei größere Felsteile ein Stück entfernt. Netterweise zur Windseite, sodass sie den Winkel zum allergrößten Teil abschirmten. Etwas Besseres würden wir für die Nacht wohl kaum finden. Seufzend sah ich mich nach Ranya um.

  • Ranya
    Ich nickte und legte meinem Pferd die Zügel wieder über den Hals, dann ging ich voraus. Dass das Pferd mir folgen würden, daran hatte ich überhaupt keine Zweifel. Die weiteren Worte des Fremdens quittierte ich mit einem Kopfschütteln, was er jedoch nicht sehen würde. Also fügte ich dem noch etwas hinzu. „Wie freundlich von dir, dass du dir Sorgen machst“, erwiderte ich ironisch. Den Blick richtete ich dennoch unbeirrt auf den Boden, um bloß nicht zu stolpern. Das Geräusch von Steinen unter den Pferdehufen verriet mir, dass meine Stute mir weiterhin folgte.

    "Arguing that you don't care about privacy because you have nothing to hide, is no different than saying you don't care about free speech because you have nothing to say."
    -Edward Snowden