Und das Leben ist doch ein Ponyhof

  • DAS ist für mich REITEN!!!! :love: Jenseits von Dressurviereck, Parcour oder Reithalle, einfach mal gemeinsam Spaß haben, Pferd und Reiter gleichermaßen, das sind total schöne Bilder von euch, auch die am Meer und in den Feldern! :love: Ich wünsche euch weiterhin
    ganz viel Freude!!!! :thumbup:

    Ich liebe Modellpferde und schöne Modellpferdefotografie, deshalb bin ich hier ! <3





  • Oh, jetzt habe ich hier wirklich seit 2 Jahren nicht mehr geschrieben...

    Dabei ist so viel passiert!

    Unter anderem 3 oder 4 Urlaube, Stallwechsel....


    Hier einmal der Beginn


    Herbst 2017: Neuer Stall – Neues Glück?


    Ich habe mir die Suche nach einem neuen Stall nicht leicht gemacht. Gab es doch viele Punkte, die mir wichtig waren – allem voran, dass ich so bald nicht wieder wechseln wollte. Also habe ich eine kleine Liste mit den interessanten Randpunkten erstellt und viele Ställe abgeklappert.

    Ganz oben standen

    - Das Pferd muss so viel wie möglich raus

    - Keine Innenbox wegen der Husterei …

    - Vollpension!

    - Die Kutsche muss mit

    - Freie Trainer-, Tierarzt- und Hufschmiedewahl

    - Pferd muss auf 4 Füßen beschlagen bleiben (wegen der Kutsche…)

    - Der Wald muss in bis zu einem km reitbar erreichbar bleiben

    - Ich möchte in der Mittagspause zum Pferd – maximaler Weg zur Arbeit ca. 10 Minuten

    - Gerne mit Reithalle und Reitplatz


    Ja – soweit so gut. Vor allem die beiden räumlichen Kriterien haben den möglichen Kreis natürlich sehr eingeschränkt.

    Trotzdem (ich bin ja kompromissbereit) habe ich 2 Ställe gefunden, die mir beide sehr gut gefallen haben. Einen relativ großen Stall mit 80 Pferden, Reithalle, Dressur- und Springplatz, ca. 800m vom Wald entfernt. Allerdings Box mit „lediglich“ 8 Stunden Weide am Tag. Im Winter völlig okay, im Sommer etwas schade. Der zweite Stall war etwas kleiner – 18 Pferde, direkt im Wald. Neue Pächter auf einer alten Anlage, die im Juli begonnen hatten den ehemaligen Boxenstall in einen Offenstall mit Paddocktrail umzuwandeln. Reithalle und großer Reitplatz. Super Konzept – Heufütterung im Sommer und Winter ganztags, Bewegungszwang zwischen Weide, Heu und Wasser, 2 getrennte (recht kleine) Liegehallen. Dafür auch ein sehr stolzer Preis und die Hufeisen mussten runter.

    Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber (auch durch das Zureden verschiedener Freundinnen) ich habe mich für den „kleineren“ Offenstall entschieden. Letztendlich ausschlaggebend war die Überlegung, dass man dort bestimmt nie wieder einen Platz bekommt, wenn gehalten wird was versprochen ist und man andersherum im großen Stall wahrscheinlich immer was bekommt.

    Also ein paar letzte Details mit den wirklich sehr netten Stallbesitzern besprochen, die Eisen runter und los ging es. Ein eigener „Sattelschrank“ ließ sich über Kleinanzeigen finden und auch sonst war ich optimistisch. Sofort habe ich nette Leute kennen gelernt und auch das Pony schien sich vorerst ganz wohl zu fühlen.


    Es war alles noch etwas im Umbau - die neuen Pächter waren auch erst seit 3 Monaten da und lebten noch in einer Box, weil das Haus noch nicht fertig war...


    Winter 2017/2018


    Dann kam der wirklich elendig lange und nasse Winter. Die Besitzer schafften es vor dem ungefähr 3 Monate andauerndem Regen grade noch die Heuraufen zu erstellen und 2 Reihen Paddockplatten drum herum zu legen. Auch das Dach der Raufe haben sie noch irgendwie hinbekommen.



    Danach war an Arbeiten im Freien leider einfach nicht mehr zu denken. Damit die Pferde nicht nur in der Matsche standen wurde ein Stück gepflasterte Fläche zum Paddock gegeben. Durch die Kombination von Matsche und Asphalt hatte mein Pony allerdings bereits ohne Bewegung durch mich so hohen Abrieb an den Hufen, dass sie vorübergehend auf allen 4 Beinen lahm war. So konnte das nicht weiter gehen. Mein Schmied schlug (extrem teure) „Klebeeisen“ aus Gummi vor, also gesagt getan. Pony lief wieder. Allerdings hielten die „Eisen“ leider nicht die versprochenen 8 Wochen, sondern lediglich 4 – mag an dem Wetter gelegen haben, ärgerlich war es trotzdem.



    Außerdem habe ich angefangen einzudecken um Verspannungen vorzubeugen. Nach einigem hin und her und da das Pony nicht tritt, konnte ich mich mit den Stallbesitzern auf Eisen vorne einigen, dafür war ich wirklich dankbar. Das Pony und das Portmonee auch ;) Insgesamt war es ein sehr teurer Winter.


    Aber eine Halle zu haben ist schon Luxus ;)


    Dafür habe ich eine Miteinstellerin kennen gelernt, deren Hafi auch gefahren sein sollte! Das wollten wir ausprobieren. Da er ein sehr cooles und unerschrockenes Tier ist, das auch an der Doppellonge geht haben wir es gewagt und ihn einfach eingespannt. Wir konnten bereits beim zweiten oder dritten Mal genauso relaxt fahren wie mit meinem Pony. Ein Traum.

    Der logisch folgende Schritt war – das muss auch 2-spännig gehen. Hier hatten wir zwar deutlich mehr Respekt, aber da beide einspännig top waren und sich gut verstanden haben wir es im Frühjahr einfach gewagt. Und 2-spännig fahren ist einfach sehr schön…


    Und unsere Ponys sind eh die besten ;)

    Das Pony hatte mittlerweile für hinten Hufschuhe, sodass auch längere Fahrten kein Problem waren.


    Über Ostern waren wir dann mit mehreren Stallkollegen im Emsland mit den Pferden. Sehr schöner und entspannter Urlaub – ich war begeistert!


    Frösche gab es


    Seen


    Wald


    Eine kleine Rast


    Und Begeisterung beim Pony ;)

  • So, dann sehen wir mal weiter...


    Es wurde Frühling

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    Und Sommer


    Nur leider änderte sich im Stall insgesamt sehr wenig.

    Für den ersten Winter hatte ich einkalkuliert, dass der Stall eine Baustelle sein würde. Wir kamen ja erst Ende Oktober, da war klar, dass sich nicht viel ändern wird. Das fand ich auch okay. Nur leider passierte auch im Frühjahr und Sommer recht wenig. Wäre für mich auch kein Drama gewesen, nur insgesamt fand ich dafür einfach den Preis sehr sehr hoch. 150 Euro mehr als am alten Stall, der zwar nicht perfekt, aber keine Baustelle war.

    Das einzige was sich änderte war leider, dass unsere super Stallgemeinschaft sich langsam auflöste. Im April machte meine Kutschfreundin den Anfang, im Laufe des Sommers folgten einige weitere. Somit war dieser mega Pluspunkt "Immer wenn ich zum Stall komme, sind nette Leute da, die etwas mit mir unternehmen" leider weg. Dabei hatten wir wirklich ein oder zwei wunderbare Monate - Abends bis 10 gemeinsam am Stall sitzen und die Pferde beobachten, lange Ritte, ....

    Sie sind alle nicht weit weg gegangen - aber weit genug, dass man sich halt nicht mehr automatisch trifft.


    Als dann - nach dem warmen, trockenem Sommer - auch noch eine Preiserhöhung von 20-50 Euro für November angekündigt wurde, war auch für mich klar, dass ich den Stall wieder wechseln werde. Der Preis war vorher schon - für das was geboten wurde - extrem hoch, mehr war einfach nicht drin.


    Vorher habe ich aber noch mit einigen Stallkolleginnen zwischendurch immer mal wieder ein paar Bilder gemacht :)


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    Und ehrlich gesagt - normal bin ich ein großer Feind davon Pferde frei zu lassen auf nicht eingezäunten Bereichen - hier ist es aus der Situation entstanden und war direkt hinter dem Stall...


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    Ich vergesse Dinge nicht, ich denke nur nicht immer dran

  • schön das es von euch neues zu lesen gibt :love: und die Bilder natürlich :pfe1:

    Der erste Bericht zum neuen Stall klang sehr vielversprechend, schade das es sich so nicht weiter entwickelt hat :( jetzt bin ich gespannt wie es für euch weiter gegangen ist :)

  • Ja - der Stall war an und für sich wirklich auch sehr vielversprechend und ich bin nach wie vor vom Konzept überzeugt! Nur irgendwie sieht das in der Praxis dann doch manchmal anders aus als in der Theorie ;-). Und es ist auch für die Stallbetreiber einfach sehr viel Arbeit, so etwas ordentlich zu betreiben.


    Insgesamt habe ich in dieser Zeit sehr viel gelernt und auch meine persönliche Meinung zu einigen Themen etwas abgeändert.


    Zuerst wäre da die Thematik Stall:


    a) Eigentum oder Pacht?

    Wenn es nicht überzeugende Argumente dafür gibt, würde ich nicht mehr in einem Stall einstellen, den die Betreiber nur gepachtet haben. Zu Beginn sah ich das Hauptrisiko darin, dass ihnen der Pachtvertrag gekündigt werden könnte und wir auf der Straße stehen. Das reale Problem war jedoch, dass unsere Betreiber eine recht hohe Pacht auf sehr wenige Einstaller umlegen mussten. Daraus resultierend, dass auch ein Wohnhaus dabei war und sie 6 eigene Pferde und nur maximal 12 Einstaller hatten. In unserem Fall war das die Ursache für den sehr hohen Pensionspreis. Und die Betreiber haben sich daran definitiv nicht bereichert, sondern mussten beide (es war ein Pärchen) noch arbeiten gehen um überhaupt über die Runden zu kommen. Okay - keine Frage, dass muss man dann anders kalkulieren und planen - aber mein Fazit daraus ist, dass der Pachtpreis einfach immer (logischerweise) auf den Einstaller umgelegt werden muss und ein Eigentümer da einfach ganz anders agieren kann. Kosten für Instandsetzung haben sowohl Pächter (zumindest in unserem Fall - wie gesagt - hätte man anders planen müssen), als auch Eigentümer...


    b) Zeichnet sich ein guter Stall durch ein gutes Konzept aus?

    Und auch hier hat sich meine Sichtweise etwas geändert. Wie anfangs beschrieben hat mich der Stall durch sein super Konzept überzeugt. Ich hatte Angst später keinen Platz mehr zu bekommen und als ich einzog (da gab es den Stall 3 Monate) war ich die letzte Einstallerin und es gab eine Warteliste! Jetzt - gut 1 Jahr später - ist die Herde deutlich geschrumpft und die 3 oder 4 aktuellen Einstaller zahlen günstigere Preise. So kann sich das Blatt wenden. Woran es letztendlich liegt? Den Pferden geht es dort gut. Sie sind wohlgenährt und die Betreiber haben immer ein Auge drauf. Aber so ein Konzept sinnig umzusetzen kostet einfach sehr viel Zeit. Wenn man die nicht hat, wird es schwierig. So mussten oft die Einstaller helfen (was eigentlich kein Problem ist, aber bei dem Preis und VP...), die Halle hatte mega schlechten Boden und wurde nicht gefahren, ...

    Es entwickelt sich halt alles anders, als man es erwartet - und damit wären wir beim letzten Punkt


    c) Alt oder Neu?

    Ja - und letztendlich die Frage - alteingesessener Stall, oder neue, motivierte Betreiber? Ich war von den neuen, motivierten, netten Betreibern mit viel Elan begeistert. Und - ich bin Bauingenieurin und bin es gewohnt, dass Dinge länger dauern, mehr kosten und doch etwas komplizierter sind als gedacht - habe damit gerechnet, dass nicht alles wird wie geplant. Zu einem Zeitpunkt wie geplant. Wie lange einige Dinge dann aber letztendlich gedauert haben und wie z.T. unfachmännisch einiges gemacht wurde, hat mich dann doch etwas schockiert ;-). Wobei ich es bei vielen Bereichen durchaus nachvollziehen konnte - vieles entwickelt sich halt einfach anders als man es geplant hat, natürlich muss man auf aktuelle Situationen eingehen, ändert seine Meinung und es kann keiner etwas dafür, wenn einen die Pferde durch komische Aktionen außer Gefecht setzen.

    Ich nehme daraus mit - möchte ich wissen, was ich kriege, stelle ich mein Pferd in einen alteingesessenen Stall. Da sehe ich den ist-Zustand und kann entscheiden ob er passt. Bin ich etwas risikofreudiger kann ich auch einen neueren Stall nehmen. Würde ich sogar wieder machen - aber nicht mehr für so viel Geld...



    Also - wie ihr seht - ich habe viel mitgenommen. Und ich hoffe es liest sich nicht zu negativ, wie gesagt, den Pferden geht es gut und ich hatte eine tolle Zeit - und eine mega Stallgemeinschaft.

    Und ich bin überzeugt für 60 (mit neuem Reithallenboden) oder 100 Euro (wie es aktuell ist) weniger im Monat - und einem etwas anderem Stallkonzept - wäre der Stall wieder voll (so gemessen an dem was die Ställe in der Umgebung so bieten). Aber da wären wir wieder bei Punkt 1 ;)

    Ich vergesse Dinge nicht, ich denke nur nicht immer dran

  • Schön, dass es hier weiter geht mit dem "Ponyhof".....!

    Das sind wundervolle Bilder, wovon jedes einzelne für sich spricht!
    Mit Ponys fahren macht unglaublich viel Spaß, find ich sehr schade, dass der tolle Hafi jetzt nicht mehr dabei sein kann......
    Du hast viel Erfahrungen mitnehmen können, wenn auch nicht immer alles glatt verlief. Dennoch kann gerade das für die Zukunft nur von Vorteil sein und solange es den Pferden gut geht, das ist ja die Hauptsache, ist alles gut! Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Freude und Erfolg mit Pony!!!

    Ich liebe Modellpferde und schöne Modellpferdefotografie, deshalb bin ich hier ! <3





  • Ja, es ist schon immer ganz spannend etwas neues kennen zu lernen und man lernt ja wirklich viel dazu. Auch wie unterschiedlich doch die Meinungen zu den gleichen Themen sein können :)

    Und wenn man den Argumentationen folgt, hat jeder auf seine Art irgendwie recht, oder bringt zumindest einen neuen Teilaspekt ein...


    Also von daher - seid ihr anderer Meinung, oder habt zu gewissen Themen andere Erfahrungen gemacht - immer her damit!


    Die Leute am Stall waren ja auch grundsätzlich eher alternativ eingestellt. Und da habe ich bei mir - und ich habe mich immer für recht alternativ gehalten - festgestellt: Je mehr alternatives ich sehe, desto konservativer werde ich ;-).

    Aber dazu schreibe ich gleich noch einmal etwas ausführlicher. Jetzt erstmal noch ein paar Bilder aus dem Sommer!




    Ich vergesse Dinge nicht, ich denke nur nicht immer dran

  • Total schöne Bilder von entspanntem Reiten jenseits des Dressurvierecks, purer Genuss, so etwas zu sehen!!! DAS ist für mich Reiten!!!:love::thumbup::thumbup:

    Ich liebe Modellpferde und schöne Modellpferdefotografie, deshalb bin ich hier ! <3





  • Vielen Dank, freut mich so etwas zu lesen - wobei wir im Dressurviereck leider wirklich viel zu selten zu finden sind...

    Was für eine Rasse das Pony hat, weiß niemand so genau. Für ein reines Fjord ist sie mit 1,40 eigentlich etwas zu klein und schmal. Außerdem hat sie leichte Gangtendenzen, daher war meine Vermutung immer Mix mit vielleicht Isi oder so. Die Vor-Vor-Besitzerin hat sie 2-jährig vom Pferdemarkt geholt, dementsprechend Unklar ist die Herkunft...


    Wie oben schon angedeutet, gibt es noch einen zweiten Punkt, über den ich dort meine Meinung etwas geändert habe. Und zwar über die alternativen Herangehensweisen zum Pferd. Auch hier stelle ich euch meine Erlebnisse mal vor …

    Ich hatte am Stall das große Glück, die gleiche Idee – fair zum Pferd – in zwei gänzlich verschiedenen Herangehensweisen sehen zu dürfen. Einmal eine Gruppe Menschen um die Stallbetreiber herum mit einem alternativen Weg, einmal eine Gruppe Menschen um 2 bis L bzw. M ausgebildete Dressurpferde mit dem „konservativen“ Weg.

    Ich werde was ich gesehen habe einfach mal etwas gegenüber stellen.


    1. Das Pferd

    Das alternative Pferd ist gemeinhin so zu erhalten, wie es von der Natur geschaffen wurde. In unserem Fall hieß das primär barhuf. Lahmt das Pferd, ist es einfach noch nicht lange genug barhuf (wo ja auch ein Funke Wahrheit mit drin steckt). Auch das konservative Pferd darf durchaus barhuf laufen, solange die Belastung nicht überhand nimmt. Merkt der Reiter dieses Pferdes jedoch, dass das liebe Tier fühlig wird und im Wald nur noch am Wegesrand entlang eiert, wird nach Abhilfe gesucht. Im Idealfall Eisen, sind die verboten, tun es auch Hufschuhe. Die haben bei mir dann ja auch recht schnell Einzug gefunden :-). Die sind für das alternative Pferd natürlich auch eine Option und kommen durchaus hier und da an den Huf – aber nach meiner persönlichen Erfahrung gilt auch, abhängig von der persönlichen Erfahrung und Einstellung des Reiters, etwas länger „der sucht sich schon seinen Weg“. Auf so einem Pferd habe ich im Gelände mal gesessen, als mein Pony lahm war. Es tat mir ziemlich oft ziemlich leid beim Suchen seines Weges – mit der Vorstellung im Kopf wie mein Pony einfach in der Mitte des Weges marschiert ohne sich über jeden Schritt Gedanken zu machen…


    2. Haltung und Gesundheit

    Ja – Tierarzt kann man kommen lassen, muss man aber nicht… Aber okay, hier bin ich dank meines robusten Ponys auch recht großzügig ;-). Und so gesamtbetrachtet kann ich relativ richtungsunabhängig sagen, dass sich Globuli, Kräuter, Antibiotika, Life Plus, Schonung wie Belastung in etwa die Waage hielten. Die Gesundheit ist allen wichtig, die Herangehensweise differenziert.


    Und auch was die Haltung angeht, war man sich wohl recht einig, sonst stünde man ja nicht am gleichen Stall ;)


    3. Reiten

    Nun eigentlich der – für mich – eindrucksvollste Punkt

    Natürlich ist das alternativ ausgebildete Pferd gebisslos zu reiten! Metall im Maul ist nicht gewünscht. Man freut sich, Richtung und Tempo einigermaßen vorgeben zu können. Sollte dies nicht möglich sein, ist die Konsequenz allerdings in keinem Fall ein Gebiss (zur Sicherheit der Restbevölkerung) oder gar Arbeit auf dem Platz um das Pferd rittiger zu bekommen. Wichtig ist, dass das Pferd im Gelände schreckfrei läuft. Und das erreicht man nur dort. Wie es dort läuft, ist dann eigentlich egal. Wobei – nein, nicht egal – es läuft in seiner natürlichen Haltung! Daher ist es auch nicht schlimm, wenn alle 2 oder 3 Wochen mal jemand drauf sitzt und sich auf einem Wanderritt 2 oder 3 Tage lang durch die Gegend tragen lässt.

    Auch das konservativ ausgebildete Pferd trägt seinen Reiter ab und an auf Wanderritten mehrere Tage durch die Gegend, oder bei Distanzritten auch mal eine längere Strecke. Darauf ist es allerdings dank regelmäßiger Arbeit auch ganz gut vorbereitet. Auch wird es dabei über ein Gebiss reguliert, sollte die Freude doch mal überhand nehmen. Die Fußgänger danken es. Wobei – ich kann mich an viele Ritten mit allen zusammen erinnern – und ich muss feststellen: Die Handeinwirkung ist im alternativen Sektor deutlich häufiger, extremer und effektloser. Da mag das Knotenhalfter, Sidepull oder was auch immer noch so nett sein – der Einsatz ist es definitiv nicht.

    Im Gegensatz dazu habe ich auch die beiden Dressurpferdchen mal mit Halsring oder Knotenhalfter auf dem Platz gesehen – quasi ohne Einwirkung und punktgenau…


    Gesessen habe ich auf beiden „Sorten“ Pferd. Mein Ergebnis vom Reitgefühl ist eindeutig ;)


    Und noch etwas Sommer


    Wir waren an der Stever





    Ich vergesse Dinge nicht, ich denke nur nicht immer dran

  • Tolle Bilder :love:

    Ihr seid ein wirklich schönes, harmonisches Paar <3

    Oh, ist das die Stever, wo auch die Marion herkommt, die uns hier immer die tollen Bilder der Steverauen mitbringt???

    Liebe Grüße wünschen Cari & Philip mit Colin, Carlos, Cindy und Momo

    Speedy im Herzen <3

  • Sehr eindrucksvoll geschrieben, das mit den Wanderritt auf nicht vorbereiteten Pferden kenne ich auch, ich war aber nur ein Gast in der Pension, in der die Gruppe übernachtet hat. Ein Pferd-Reiterpaar ist den Abend noch beim Tierarzt vorstellig geworden und sie mussten abbrechen.

    Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert! Hannibal Smith, A-Team

  • Auch beliebt: unter der Woche nichts mit dem Pferd tun, am Wochenende dann drei Stunden Knallgas ins Gelände und sich dann wundern, warum Pferdchen kaputt geht..

    Liebe Grüße wünschen Cari & Philip mit Colin, Carlos, Cindy und Momo

    Speedy im Herzen <3