Nur sehr langsam holte die Realität Louus wieder ein und der eine kleine Moment schien viel zu lange anzudauern, bis Shantay sich endlich wieder zu ihm wandte.
Bange hatte er gewartet, er wusste nicht, wie sie wirklich darüber dachte, doch der Werwolf glaubte, und hoffte, dass mit Azlogs Tod ein Zeichen gesetzt ward. Vielleicht aber hätte er ihn auch am Leben lassen sollen, doch nach alledem was dieser Elf ausgeheckt hatte, war es kaum zu glauben, dass er locker lassen würde.
Doch er hatte nicht unrecht. Sie würden sobald keine Ruhe haben, nicht hier.
Shantay hatte sich indess wieder zu ihm gedreht und ihn in einen Kuss gezogen, den der Werwolf sichtlich genoss – auch wenn sein verwundeter Arm ziemlich schmerzte, versuchte er beide Arme behutsam um den zierlichen Körper zu legen, nur eine kurze Weile. Er wollte sie nicht schon wieder loslassen. Wer wusste schon, ob er so bald wieder die Gelegenheit dazu hatte?
Da wurde er plötzlich vom Hier und Jetzt eingeholt und er löste sich etwas zu harsch von Shantay. Man konnte noch immer wilde Rufe hören.
„Shantay, wir müssen hier schnell weg, bevor…“, er schluckte und nahm sie schließlich bei der Hand, aber nicht, ohne sich den Dolch vorher mit einem Ruck aus dem Oberarm zu ziehen. Das würde ihn nur behindern und den Heilungsprozess verlangsamen.
Zum Glück waren Werwölfe nicht so schnell klein zu kriegen.
‚Mit einem abermaligen besorgten Blick zu Shantay lief er dann aber zielstrebig in Richtung eines vermutlichen Fluchtweges, in Gedanken rief er nach seinem Rudel und hoffte, dass er sie alle heile wieder antreffen würde.