Blackberry Creek Ranch - Alles im Leben hat einen Sinn - (Wir gönnen uns ne Pause)

  • Ich muss hier mal einiges nachholen, wenn ich etwsa Zeit habe.

    Die aktuelle Geschichte ist schon mal sehr spannend geschrieben und ich bin neugierig wie es weitergeht.


    Mit dem englischen Text hab ich keine Schwierigkeiten, mir fällt es nur schwer danach wieder ins Deutsche zurück zu finden. :D Aber ich persönlich mag die englischen Passagen und gebe Andrea recht, dass es die Geschichte authentischer macht. :)

    Every Rider

    has that one
    Special Horse
    that one horse
    who changes
    everything
    about them
    (Autor unbekannt)


  • Danke für eure Kommentare ^^


    Ich werde in den nächsten Texten die Übersetzung der englischen Sätze einfach dahinter schreiben.

    Ich denke, so haben wir alle einen guten Kompromiss =)

    Es bleibt authentisch und niemand hat Schwierigkeiten, der Geschichte weiter zu folgen.


    "I´m many things... most of them bad..."

    "We´re thieves, in a world that don´t want us no more..."
    Arthur Morgan


  • Die Bilder sind richtig cool und passend! :D

    Und das letzte ist so schön :love:

    Die Story ist auch gut, was hat Eric, dessen Reithose übrigens echt schick ist :thumbup: , verbrochen???

    Liebe Grüße wünschen Cari & Philip mit Colin, Carlos, Cindy und Momo

    Speedy im Herzen <3

  • Hihi, die beiden Unschuldslämmer, wie sie da Iv zuwinken. :D

    Auch sehr schön das Bild, wo sie beinahe von ihr ertappt werden und ebenfalls ganz harmlos aus der Wäsche schauen (müssen).

    Ich bin ja auch mal gespannt, was Eric angestellt hat.

    Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.


    (Bertolt Brecht, 1951)


    Kein Krieg nirgends.

  • Klasse geschrieben, und tolle Bilder<3, ich bin sehr neugierig was Eric angestellt hat, und ob er es Arthur erzählt :/

    Ich habe ein Problem am Rechner, daher dauert es mit Bildern...


    Seiler&Speer Album für immer / - weust a mensch bist

  • Vielen, vielen lieben Dank für die ganzen Kommentare :*:*


    Ich freue mich wirklich, dass die Story so gut ankommt.

    Es macht mir unheimlich Spaß, sie auszudenken, aufzuschreiben und die Fotos dazu zu machen. Und ich freue mich, dass ihr so fleißig dazu kommentiert =)


    Ich werde im nächsten Stück die Übersetzung etwas kleiner und in Klammern dahinter setzen. Dann können die anderen die Übersetzung lesen, wenn sie sie brauchen und der Rest kann diese Passagen ganz leicht überspringen.

    Wenn ich die Übersetzung extra schreiben würde, müssten die, die sei brauchen, immer hoch und runter scrollen (sofern ich es richtig verstanden habe, wie @Winterpferd es meint...). Das wäre auch doof.
    Also probieren wir es erstmal so... und wenn das nicht klappt, denke ich mir was anderes aus =D

    Vielleicht lernt Arthur schnell deutsch... wobei ich es mag, wenn er englisch spricht. XD


    "I´m many things... most of them bad..."

    "We´re thieves, in a world that don´t want us no more..."
    Arthur Morgan


  • Weil mir das Wetter wehemend einen Strich durch meine Rechnungen macht... gibts die Geschichte wieder ohne Bilder.
    Ich reiche sie nach, sobald ich das Stockbrot fertig habe... XD Aber mein Fimo streikt und Bröckelstockbrot kommt nicht so gut.


    Von daher hier viel Text und keine Bilder... sorry dafür ;(

    Wie gewünscht habe ich jetzt eine Übersetzung hinter die englischen Sätze geschrieben. Sagt mal, ob das so ok ist oder ob ich noch was ändern soll =)


    Die Geister, die ich rief - Teil 2


    An einem Abend saßen Arthur und Eric zusammen auf der Weide, gerade damit fertig, die Pferde, die die Nacht auf der Weide verbrachten, mit Heu zu versorgen.

    Arthur hatte sich eine Koppel, etwas dichter am Stall ausgesucht, wo er sein Lager aufschlagen wollte. Eine alte Kutsche stand hier schon, die hatte Iv für wenig Geld gekauft, damit Arthur seinen Traum vom “Camp“ verwirklichen konnte.

    Sie hatten sich ein kleines Lagerfeuer gemacht und Arthur legte noch ein paar Scheite ins Feuer, bevor er sich auf einen der Baumstämme, die um die Feuerstelle lagen, setzte und Eric anschaute. Dieser schaute mit gefalteten Händen ins Feuer und schwieg schon die ganze Zeit.

    „Tell me what happened. It's not good to keep some problems to yourself. “ (Erzähl mir, was vorgefallen ist. Es ist nicht gut, wenn man manche Probleme für sich behält.) sprach Arthur zu ihm und Eric seufzte tief… sehr tief.

    „Ich war früher Mitglied einer Gangsterbande. Wir haben im großen Stil Drogen vertickt.

    Es gab oft Auseinandersetzungen mit gegnerischen Banden, die oftmals blutig endeten. Aber wir kamen immer gut davon, vor allem irgendwie ich. Ich hatte immer Glück und wurde “nur“ zweimal leicht angeschossen. Ok, ich hatte mal ein blaues Auge oder eine geprellte Rippe, wenn es zu Schlägereien kam… doch das war damals irgendwie nicht schlimm.

    Aus heutiger Sicht ist das richtig, richtig großer Mist, was wir da verzapft haben und ich schäme mich dafür, dass ich überhaupt mal Teil von sowas war.“ fing er an zu erzählen und Arthur reichte Eric einen Stock mit Teig dran. Dieser schaute erst etwas irritiert, doch dann lächelte er und hielt das Stockbrot übers Feuer.

    „Well, I can't be proud of my past either, so at least not of everything... We all have our little secrets...“ (Naja, auf meine Vergangenheit kann ich auch nicht stolz sein, also zumindest nicht auf alles... Wir haben alle unsere kleinen Geheimnisse...) meinte Arthur zu ihm und schaute kurz zu Eric rüber. „Go on. What happened then? And why is everything catching up with you now?“ (Erzähl weiter. Was ist dann passiert? Und warum holt dich jetzt alles wieder ein?)

    Eric seufzte erneut und schaute über das Feuer hinweg.

    „Eigentlich hat alles damit angefangen, dass unser Boss sich mit einem anderen Gangsterboss zerstritten hatte. Sie waren mal gute Freunde gewesen, wenn es so etwas unter Gangstern gibt. Es ging wohl um viel Geld, wir fragten nicht nach… es ging uns ja so auch nichts an.

    Ich sollte zusammen mit zwei anderen eine Übergabe verhindern und den geklauten Stoff dann selbst verticken.

    Wir waren also gerade auf der Flucht, kann man sagen und dabei habe ich fast eine Frau angefahren. Ich konnte noch rechtzeitig bremsen und bin auch sofort ausgestiegen, um zu schauen, ob ihr etwas passiert ist. Ihr war aber nichts passiert, außer dem großen Schreck, den sie hatte.

    Meine Männer riefen nach mir und ich musste wieder weiter. Aber… als ich diese Frau gesehen hatte, wurd mir ganz anders. Ich habe noch nie… noch nie eine so schöne Frau gesehen, wie sie…“ seufzte Eric und schaute wieder auf sein Brot, welches er dann im Feuer drehte.

    Auch Arthur seufzte. „Women are the real devils, I tell you that...“ (Frauen sind der wahre Teufel, ich sag dir das...)

    Eric lachte etwas und schüttelte den Kopf. „Du weißt doch gar nicht, ob sie was gemacht hat…“ warf er ein und schaute auf den Cowboy.

    Dieser schnaubte und schaut zu Eric. „You wouldn't be telling me about her if the rest of the story wasn't about her...“ (Du würdest mir nicht von ihr erzählen, wenn es in der restlichen Geschichte nicht um sie gehen würde...)

    „Da magst du wohl Recht haben. Ich suchte sie ein paar Tage später wieder auf. Es war ein leichtes, herauszufinden, wo ich sie finden konnte… wir… also mein Boss und wir… wir hatten gute Verbindungen…“ erzählte er und schaute, ob sein Stockbrot schon gut war.

    „Ihr ging es gut… und irgendwie… es funkte zwischen uns und wir trafen uns ein paar Mal, bevor ich zu einem großen Deal musste.

    Eine Verabredung mit ihr musste ich darum absagen. Sie war nicht begeistert, aber es ging ja nicht anders.

    Wir waren gut unterwegs, als wir auf einer leeren Straße dann von der Bande des ehemaligen Freundes meines Bosses angegriffen wurden.

    Es kam zu einer ziemlich üblen Schießerei, zwei meiner Leute gingen dabei drauf… und mein Wagen lag letztendlich irgendwann auf dem Dach… und ich saß noch drin.“ Eric stoppte kurz und Arthur kam es vor, als ob Eric diese Situation noch einmal durchlebte.

    „Ich konnte sehen, wie sie aus den Wagen stiegen und auf mich zu kamen. Und weißt du, wer mit dabei war? Sie… Sie ging in der Mitte der Gruppe und trat dann ans Auto. Ich kann noch immer ihre Stimme hören… wie sie mir erzählt, wie blind ich doch bin… wie naiv… wie blöd… Ob sie eine gute Schauspielerin gewesen sei, fragte sie mich…

    Sie war die Tochter des ehemaligen Freundes meines Bosses. Und sie hatte die Aufgabe, mich umzubringen…“

    „But you're here, so she didn't do it...“ (Aber du bist hier, also hat sie es nicht getan...) stellte Arthur dann fest und Eric nickte.

    „Ja… irgendwie hat sie es wohl dann doch nicht übers Herz gebracht, mich umzubringen. Sie hätte einen guten Tag, meinte sie zu mir. Ihre Männer räumten meinen Wagen aus und sie gingen dann.

    Die nächsten Erinnerungen sind ein Krankenhaus, in dem ich lag… Und danach bin ich weg von alle dem, weg aus der Stadt, weg aus dem Land… und dann bin ich hier gelandet.“

    Arthur zog die Stirn in Falten. „Well, how long has it been? And why should it all become important again now? Was there an officer on Gin and Spike's farm?“ (Gut, wie lange ist das her? Und warum sollte das alles jetzt wieder wichtig werden? War denn ein Polizist auf dem Hof von Gin und Spike? ) wollte er wissen.

    Eric nickte. „Ja… zumindest sahen sie aus wie welche. Als ich sie gesehen habe, hab ich mich so gut es ging versteckt und dem Gespräch gelauscht, welches sie mit Gin geführt haben. Sie hatten nach mir gefragt… aber Gin wusste nicht, dass ich auf dem Hof bin, war vorher noch Futter holen… Ich sollte mich dann bei denen melden… hab ich aber noch nicht…“ erzählte Eric Arthur und biss in sein Stockbrot, was Arthur ihm gleich tat. „Und es ist fast 18 Jahre her…“ meinte er dann.

    „Eric, I probably can't give you any good advice. But I've learned that you have to face your past. We have to try to make it better...

    And if it means that you have to turn yourself in to the police, then you have to do that. Be a man... be strong.“ (Eric, ich kann dir wahrscheinlich keinen guten Rat geben. Aber ich habe gelernt, dass man sich seiner Vergangenheit stellen muss. Wir müssen versuchen, es besser zu machen...

    Und wenn es heißt, dass du dich der Polizei stellen musst, dann musst du das tun. Sei ein Mann... sei stark.) sprach Arthur ihm Mut zu.

    „I've killed a lot of people and I'm not proud of it... I let someone dazzle me and when everything became clear to me, it was too late.

    I can't change my past, but I can do better now.

    And that's how you have to see it. You can't change what happened anymore, but you can do it better now.

    Tell Gin and Spike what happened and that you want to fix it. They will be angry, but then they will have respect for what you will do.“ (Ich habe viele Leute umgebracht und ich bin da nicht stolz drauf... Ich habe mich von jemandem blenden lassen und als mir alles klar wurde, war es zu spät.

    Ich kann meine Vergangenheit nicht ändern, aber ich kann es jetzt besser machen.

    Und so musst du das auch sehen. Du kannst nicht mehr ändern, was passiert ist, aber du kannst es jetzt besser machen.

    Sag Gin und Spike, was passiert ist und dass du das regeln willst. Sie werden zwar böse sein, aber dann doch Respekt davor haben, was du tun wirst.)

    Eric schaute zu Arthur und lächelte. Dieser Cowboy tauchte hier einfach auf, redete von der großen Freiheit von damals in Amerika, die es schon lange nicht mehr gab und kannte weder ein Auto, noch einen Fernseher.

    Iv vermutete, dass er vielleicht durch die Zeit gereist ist, doch Eric fand das ziemlich weit her geholt. Ihm war es egal, woher Arthur kam. Er kam aber zur rechten Zeit, das war sicher.

    „Du wirst Recht haben… aber jetzt, genießen wir unser Brot… das übrigens sehr lecker ist…“ meinte Eric dann lächelnd und Arthur bedankte sich nickend, hob dabei seinen Hut etwas.

    „Thank you very much and enjoy it. If you want, I can go with you to these civilization... and believe me, I wouldn't do that for everyone...“ (Vielen Dank und lass es dir schmecken. Wenn du willst, komme ich mit in diese Zivilisation... und glaub mir, das würde ich nicht für jeden tun...) fügte Arthur noch lachend hinzu.

    „Danke… aber ich glaube, ich schaff das allein… Iv braucht dich hier, du bist uns eine große Hilfe. Ich glaube, ich spreche in ihrem Namen, wenn ich sage, dass es ein großes Glück für uns ist, dass du hier bist…“ lobt Eric Arthur, der sein Gesicht hinter seiner Hutkrempe verbirgt. Die Worte von Eric machten ihn verlegen, aber das sollte Eric natürlich nicht sehen. „I'm glad I'm here, too. I can't imagine if I had to be somewhere else...“ (Ich bin auch froh, dass ich hier bin. Nicht auszudenken, wenn ich irgendwo anders hätte sein müssen...)

    „Kaum vorstellbar. Du bist noch nicht lang hier, aber gehörst schon voll dazu.“ bestätigte Eric lächelnd und zuppelte die letzten Reste vom Stockbrot vom Stock.

    „Now it just has to be good with this Lukas and then I am more than happy.“ (Jetzt muss es nur noch mit diesem Lukas gut werden und dann bin ich zufrieden) meinte Arthur dann seufzend.

    „Wieso? Was ist denn mit Lukas? Der war doch noch gar nicht hier, seit du hier bist…?“ fragte Eric verwundert nach.

    „Ah... It's just... Iv has problems with him, as far as I have understood. He may be very jealous of me, but I'm not doing anything. It makes me sad that she has so many problems because I am here.

    And I also have some worries about how I should behave when he comes here.“ (Ach... es ist nur... Iv hat Probleme mit ihm, soweit ich das verstanden habe. Er ist wohl sehr eifersüchtig auf mich, aber dabei mache ich gar nichts. Es macht mich traurig, dass sie so viele Probleme hat, weil ich hier bin.

    Und ich habe auch ein wenig Bedenken, wie ich mich verhalten soll, wenn er her kommt.) äußerte Arthur seine Bedenken und seufzte.

    Eric überlegte kurz. „Ach… ich glaube, so schlimm wird’s nicht. Lukas ist nett, manchmal ein wenig eigen, aber er hat sein Herz am rechten Fleck.“ meinte Eric und klopft sich mit der Faust auf die Brust. „Und glaub mir, Iv kann wie eine Löwin werden, wenn es um ihre Freunde geht.“ lachte er dann. „Du musst keine Bedenken haben.“

    Arthur schaute zu Eric und nickte dankend. „Yes, she is already a special little woman...“ (Ja, sie ist schon eine besondere kleine Frau...) stellte Arthur dann leicht lachend fest. Auch Eric lachte.

    Die beiden Männer lächelten sich an und genossen so den restlichen Abend am Lagerfeuer.


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  • Wieder sehr gut geschrieben. Deine Geschichten lassen sich gut lesen. :) Bin schon gespannt wie es weitergeht.


    Was die übersetzten Zeilen betrifft: Ich hab die erst gar nicht gesehen. Erst als ich die markiert habe. Hab mich zunächst nur über die Lücken gewundert.^^ Weiß jetzt nicht ob das Absicht ist. Mich stört das jetzt nicht, aber ich weiß nicht, wie das mit denjenigen ist, die die Übersetzung haben wollen.

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  • Karo Oh, das sollte so natürlich nicht sein. Bei mir ist es hell, so dass ich es lesen kann, ohne es zu markieren. Aber das liegt dann wohl wieder an der Bildschirmeinstellung, wie hell der eingestellt ist.
    Jetzt warte ich noch ab, was die anderen sagen, dann werde ich die Schrift wohl das nächste mal etwas dunkler wählen. Aber zu dunkel, dann sticht es (meiner Meinung nach) zu sehr heraus und zieht den Blick auf sich. Und genau das wollte ich ja verhindern.

    Und ich freue mich, dass dir meine Geschichte gefällt =D


    smuggler Keine Angst, so, wie es im Moment voran geht, dauert die Fortsetzung nicht lange =)
    Aber ich weiß selbst noch nicht, wie es weiter geht... das ergibt sich meist erst beim Schreiben XD


    Andrea Ja, die zwei harmonieren wirklich gut zusammen. Ich schreibe auch unheimlich gern aus der Sicht der beiden, weil die zwei schon so viel erlebt haben. Iv ist da ja eher noch etwas unberührt =D


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  • Super, dann werde ich das so beibehalten, die Schriftfarbe für die Übersetzung eventuell noch etwas dunkler machen, damit sie auch gesehen wird.
    Aber ich glaube, dass die, die hier regelmäßig mitlesen, hier wissen, dass hinter den englischen Sätzen die Übersetzung steht.


    Und hier ist der dritte und letzte Teil über die Vergangenheit von Eric.

    Danach gehts mit der Blackberry Creek Ranch weiter =)


    Die Geister, die ich rief - Teil 3


    Tief atmete Eric aus, als er aus der Tür von der Bäckerei Hansen kam und seinen Rucksack wieder schulterte.

    Er war gerade auf dem Weg zur Polizei, damit er dort vorstellig werden konnte. So schlecht wie in diesem Moment, war ihm noch nie.

    Auch war er niedergeschlagen, da Spike mit der Kündigung gedroht hatte. Gott, was war der sauer geworden, so hatte er ihn noch nie gesehen.

    Aber was hatte er denn von Spike erwarten können? Ein Schulterklopfen, ein „Ach ist nicht so schlimm…“?

    Gewünscht hätte Eric sich das, aber so viel hatte er dann wohl nicht zu erwarten. Gin war da anders gewesen, sie war auch nicht erfreut über diese Nachricht, aber sie hatte ihm gut zu geredet.

    Wenn Spike und Gin ihm kündigen würden, dann könnte er immer noch bei Iv auf der Ranch bleiben, doch ob sie ihm Gehalt zahlen konnte, das wusste er nicht. Wahrscheinlich eher nicht.

    Was dann noch werden sollte und ob er dann überhaupt noch irgendwo Fuß fassen konnte, wusste er auch nicht. Zumindest spielten sich in seinem Kopf schon die grausigsten Horrorszenarien ab.

    Mit seinem geschulterten Rucksack ging Eric den Weg zur Polizeiwache entlang, den Blick auf den Boden gerichtet.

    Er hatte sich doch so gut auf der Hengststation eingewöhnt, als er vom Trakehner Gut Sommerhöhe weg ging.

    Und jetzt holte ihn alles wieder ein und alles schien vorbei zu sein.

    So bemerkte er erst recht spät, dass er verfolgt wurde. Zwei Männer waren ihm auf den Versen und er erkannte sie als die wieder, die bei Gin nach ihm gefragt hatten.

    Also war es doch nicht die Polizei?

    Mit einem schnelleren Schritt bog Eric um eine Straßenecke und blieb dann wie angewurzelt stehen. Dort standen auch zwei Männer, groß und bullig, ebenso wie die Männer, die hinter ihm her waren.

    „Shit…“ murrte er und wollte sich umdrehen, doch da standen auch schon seine Verfolger.

    Dann wurde er gepackt und es wurde schwarz um Eric herum.

    Als Eric wieder zu sich kam, lag er auf einem hellen Sofa, zur Hälfte zugedeckt. Neben ihm ein Tisch mit einer Flasche Wasser und einem Glas.

    Er war in einem hellen, modernen Wohnzimmer, hübsch eingerichtet mit großen Bildern an der Wand.

    Langsam richtete er sich auf und hielt sich seinen Kopf. „Herr Gott noch eins…“ seufzte er und schaute auf das Glas Wasser, streckte die Hand danach aus, um es zu greifen.

    „Ah, du bist wach…“ hörte er dann eine Stimme und er stockte in seiner Bewegung. Diese Stimme…

    Hastig schaute er in die Richtung, aus der die Stimme kam und sein Herz schlug zwei Takte schneller. „Mia…“ flüsterte er und vor sich sah er seine Traumfrau… die ihn vor 18 Jahren ausgezählt hatte.

    Eric wurde überschwemmt von tiefen Gefühlen, die er all die Jahre so tief in sich vergraben hatte. Doch dann kam auch die Wut wieder mit hoch, die Traurigkeit und die Hilflosigkeit, die er gefühlt hatte.

    „Was hat das alles zu bedeuten? Was willst du von mir?“ fragte er nach und stand auf, doch zu schnell, so dass er leicht ins Taumeln kam und sich an der Rückenlehne des Sofas festhalten musste.

    Mia, eine schlanke Frau mit langen, lockigen braunen Haaren stand nun vor Eric und wollte einen Schritt auf ihn zu gehen, als er wankte, doch stockte sie, als sie die Ablehnung in seinen Augen sah.

    „Eric… lass mich erklären…“ fing sie an, doch er hob die Hand. „Halt den Mund… halt einfach den Mund…“ fuhr er Mia an und stieß sich vom Sofa ab.

    „Nein, halt du den Mund!“ entgegnete sie barsch und Eric schwieg. „Lass mich erklären… bitte…“ fuhr sie dann ruhiger fort.

    „Du hattest dich gut versteckt, es war gar nicht so leicht, dich zu finden. Ich wollte mit dir reden… die ganzen Jahre über.“ fing sie an und Eric sank mit Kopfschmerzen wieder auf das Sofa zurück.

    „Ich wollte mich bei dir entschuldigen… unser Zusammentreffen und wie alles abgelaufen ist, war von meinem Vater geplant gewesen. Ich habe ihm vertraut, wie sollte ich auch anders…“ seufzte sie leise und ließ sich auf dem Sessel am Kopf des kleinen Tisches nieder.

    Sie schaut vom Tisch auf zu Eric, der sie immer noch mit Argusaugen beobachtete. „Und deswegen setzt du deine vier Gorillas auf mich an?“ fragte er murrend und kniff die Augen zusammen, da ein pochender Schmerz durch seinen Kopf dröhnte.

    „Wenn ich dich offiziell gefragt hätte, wärst du dann her gekommen?“ fragte Mia nach und schaute ihn eindringlich an.

    „Wahrscheinlich nicht…“ meinte Eric und nahm das Glas Wasser an sich, damit er etwas trinken konnte.

    Mia wartete, bis er das halbe Glas geleert hatte und fuhr dann weiter fort:

    „Eric… ich möchte, dass du weißt, dass ich damals blind war. Ich habe meinem Vater vertraut, er hatte mir erzählt, dass Vlad und du… dass ihr das alles eingefädelt habt, um uns zu schwächen. Die Zeit mit mir, deine Worte…“ Hilflos schaute sie zu ihm rüber und sah, wie er sich die Stirn rieb.

    „Du hast mich aufrichtig geliebt und ich habe deine Liebe mit Füßen getreten, weil ich dem falschen Mann vertraut habe… und das tut mir leid.“

    „Und du meinst jetzt, damit ist alles vergeben und vergessen… und wir leben glücklich und zufrieden, bis ans Ende unserer Tage…“ wollte Eric wissen und machte dazu eine ausschweifende Handbewegung.

    „Nein… nein, das glaube ich nicht. Ich habe es gehofft, das stimmt…“ meinte Mia leise zu ihm und schaute auf ihre Hände. „Aber ich wollte dich um Verzeihung bitten… und hoffen, dass du mir vergeben kannst, irgendwann…“

    „Oh ja klar…“ schnaubte Eric. „Wegen dem ganzen Shit habe ich gerade meine komplette Existenz verbaut. Mia, ich bin raus aus dem ganzen Mist, damit ich damit nichts mehr zu tun habe… und jetzt habe ich meinen Arbeitgebern von meiner Vergangenheit erzählen müssen… weil deine Gorillas aufgetaucht sind, wie Polizisten… hättest du mich man gleich zu dir her schleifen lassen…“ beschwerte sich Eric weiter. „Wenn ich Pech habe und das habe ich, weil ich das anziehe, wie die Scheiße die Fliegen, verliere ich meinen Job, den ich mit Herzblut gemacht habe… Du hast mir nicht nur meine Liebe versaut… nein… du versaust mir jetzt auch noch meine aufgebaute Existenz…“ wetterte Eric weiter. Er hielt sich wieder seinen Kopf und seufzte.

    Auch Mia seufzte. „Es tut mir leid… wirklich…“ wiederholte sie und stand auf. Sie ging um den kleinen Stubentisch vor dem Sofa herum und setzte sich neben Eric. Doch er stand auf und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. „Ich gehe jetzt… und schaue, was ich noch retten kann…“ meinte er dann und drehte sich zu Mia um.

    „Lass dich von meinen Männern nach Hause fahren…“ bot sie an, doch Eric schüttelte den Kopf. „Danke… aber nein danke… ich gehe zu Fuß, bevor noch mehr von früher ans Tageslicht kommt…“ tat er gleich ab und hob die Hände. Mia stand etwas verloren da und schaute auf Eric. „In Ordnung… und es tut mir wirklich leid…“ wiederholte sie noch mal, doch Eric machte eine abwehrende Handbewegung und verlies dann das Zimmer, folgte dem Flur und trat dann wieder auf die Straße raus.

    Er atmete einmal tief ein und aus, ehe er die Straße entlang wieder zurück zu seinem Wagen ging, damit er zur Hengststation fahren konnte, um dort zu klären, dass nicht die Polizei, sondern jemand anderes nach ihm gesucht hatte… und zu retten, was noch zu retten war.



    Als er mit seinem Wagen auf den Parkplatz der Station fuhr, machte er ihn aus und ließ sich zurück in den Fahrersitzt fallen. Er schloss die Augen und seufzte wieder schwer.

    Wie sollte er das nur alles erklären? Es war doch so wirr, da stiegen Gin und Spike niemals durch…

    Er öffnete die Augen wieder und wollte aussteigen, als er einen großen SUV auf dem Hof stehen sah.

    „Nein… nein nein nein nein nein!“ meinte er zu sich und stieg schnell aus dem Auto, schlug hastig die Wagentür zu und lief auf den Hof.

    Aus der Haustür traten gerade Gin, Spike und Mia, die sich lächelnd verabschiedeten.

    Eric kam schlitternd vor ihnen zum Stehen und schaute auf die drei.

    „Eric, gut, dass du da bist. Mia hat uns alles erklärt…“ fing Gin dann lächelnd an und kam auf ihn zu.

    „Was hat sie erklärt?“ wollte Eric wissen und ließ sich von Gin mit vor die Haustür schieben, wo Spike und Mia noch standen.

    „Na, dass sie dich gesucht hat und sich dabei wohl ziemlich ungeschickt angestellt hat…“ erinnert ihn Gin und Mia schaute Eric lächelnd an.

    „Es war alles meine Schuld. Und du sollst nicht für meine Fehler büßen…“ meinte sie zu ihm und Eric schaute zwischen Spike und Gin hin und her.

    „Das heißt?“ fragte er vorsichtig nach.

    „Das heißt, dass wir das mit der Kündigung vergessen und alles so weiter läuft, wie gehabt…“ erklärte Spike Eric und klopfte ihm auf die Schulter.

    „Im Ernst?“ fragte Eric noch einmal vorsichtig und Spike nickte. „Japp. Deine Vergangenheit ist nicht schön, aber das weißt du ja mittlerweile selbst. Und ich bin ein Hitzkopf… eigentlich darfst du mich nicht so ernst nehmen, ab und an…“

    Eric lächelte, er konnte also bleiben und alles blieb, wie es war. Sein Blick wanderte zu Mia, die etwas verloren bei ihnen stand.

    „Nun gut, dann will ich wieder…“ warf sie dann ein und Spike und Gin verabschiedeten sich von Mia, Eric brachte sie noch bis zu ihrem Wagen.

    „Eigentlich hast du das nicht verdient… aber Danke Mia…“ meinte er dann zu ihr, als er ihr die Tür des SUV´s öffnete.

    „Ich habe schon genug kaputt gemacht. Und wie ich dich kenne, wärst du aus dem Stottern nicht heraus gekommen. Es war das mindeste, was ich tun konnte…“ tat sie lächelnd ab und stieg in den Wagen, machte die Fensterscheibe runter, bevor Eric die Autotür schloss.

    Er lehnte sich an die Autotür und schaute zu ihr. „Trotzdem Danke. Du hast mich positiv überrascht… vielleicht ist ja mal ein Nachmittag in einem Café drin... um alles Mal aufzuarbeiten…“ bot er ihr an und Mia lächelte freudig. „Ja… ja gern. Meld dich, wenn es dir passt. Ich werde es dann spontan einrichten…“ Sie reichte ihm ihre Karte und trat vom Wagen zurück.

    Zum Abschied hob er die Hand und schaute auf die Visitenkarte.

    Verdammt… jetzt hatte sie ihn wieder um den Finger gewickelt… aber hey… es wurde ja am Ende doch noch alles gut.


    "I´m many things... most of them bad..."

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